Einblick in den ersten Arbeitsmarkt

E-Center Schwinning biete Martinshof-Beschäftigten Chancen und Perspektiven

Jessica Riecks mit E-Center-Chefin Claudia Schwinning, Jobcoach Mario Büsing, Romy Brüning, Marcel Brym und Marc Zelmer (von links). Foto: rdr

Artikel vom: 28.11.2024

Blumenthal (rdr) – Seit einigen Jahren arbeitet Claudia Schwinning, Inhaberin des Edeka-Centers in der Weserstrandstraße, mit dem Martinshof der Werkstatt Bremen zusammen. Im Mai dieses Jahres ist ein besonderes Projekt im Zusammenhang mit dieser Kooperation gestartet.

„Es gab die Idee, Menschen mit Handicap in den ersten Arbeitsmarkt hineinschnuppern zu lassen“, berichtet Mario Büsing, der auf dem Martinshof als Jobcoach tätig ist. Meistens seien es drei bis fünf Beschäftigte des Martinshofs, die beispielsweise an drei Tagen in der Woche für jeweils vier Stunden im Edeka-Center Schwinning arbeiten. Ihre Tätigkeiten seien zum Beispiel die Regalpflege oder das Sortieren von Waren. Angeleitet werden sie von Matthias, der kurz vor der Pension steht und den Bundesfreiwilligendienst absolviert.

Die Erfahrung sei sehr positiv, erklärt Claudia Schwinning. Manche der Menschen mit Handicap könnten nach kurzer Zeit mehr als zwölf Stunden pro Woche einer Beschäftigung in ihrem Markt nachgehen.  Zunächst würden die Teilnehmer eine Art Praktikum abolvieren. Verlaufe das positiv, seien ein ausgelagerter Arbeitsplatz und im Anschluss sogar eine sozialversicherungspflichtige Stelle möglich. 

„Das ist keine Mitleidsbeschäftigung“, betont Claudia Schwinning. Die Regale würden durch die Beschäftigung der Martinshof-Mitarbeiter besser aussehen. „Ich finde, alle Menschen sollten eine Chance bekommen“, sagt sie und spricht von Herausforderung und Bereicherung zugleich – auch für ihr Team. Vor der Arbeit würde sich die Gruppe zum Frühstück in ihrem Café treffen. „Jemand hat mal zu mir gesagt, das war der beste Arbeitsplatz, den ich je hatte“, schmunzelt die Kauffrau. 

Romy Brüning sei mittlerweile jeden Tag im E-Center tätig, so Mario Büsing, der viele Veränderungen bei den Projekt-Teilnehmern festgestellt hat. „Sie können im Team selbstständig arbeiten, sind begeistert und wachsen zum Teil über sich hinaus.“ Claudia Schwinning ergänzt, dass die Mitarbeiter seit der Beschäftigung bei ihr weniger krankheitsbedingte Fehltage hätten und pünktlicher geworden wären. Jobcoach Mario Büsing könnte sich im Edeka-Center eine „Slow-Kasse“ vorstellen, wo Beschäftigte mit Handicap arbeiten. Dort würde es langsamer, ruhiger und entspannter zugehen, was vor allem die ältere Generation schätze. Aber das, so Claudia Schwinning, sei noch Zulunftsmusik. 

Das Projekt läuft noch bis Mai 2025; dann endet der Bundesfreiwilligendienst von Anleiter Matthias. Kauffrau Claudia Schwinning und Jobcoach Mario Büsing hoffen auf eine Fortsetzung. Wer auch seinen Bundesfreiwilligendienst absolvieren und sich eine Tätigkeit in ihrem Markt vorstellen könne, dürfe sich gerne melden, so Claudia Schwinning. 


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