Mehr Angebote in Bremen-Nord geplant

58 Angebote umfasst die „FreiKarte“, davon mit dem Schwimmbad in Vegesack nur ein einziges in Bremen-Nord. Das soll sich bald ändern, plant das Projektteam. SYMBOLFOto: FR
Artikel vom: 02.11.2022
Bremen-Nord – (RDR) Um Bremer Kinder und Jugendliche ein wenig für die wegen der Corona-Pandemie ausgefallenen Freizeitaktivitäten zu entschädigen, hat der Bremer Senat die so genannte „FreiKarte“ aufgelegt. Diese ist in diesem und im nächsten Jahr jeweils mit 60 Euro Guthaben aufgeladen. Verschickt wurde sie an alle Bremerinnen und Bremer, die seit mindestens fünf Wochen im Bundesland gemeldet und noch keine 18 Jahre alt sind.
Mit dem Guthaben kann der Nachwuchs verschiedene Freizeitaktivitäten bezahlen. Darunter beispielsweise Kino, Theater, Universum, Escape-Rooms, Sportgärten und vieles mehr.
Von den insgesamt 58 aufgeführten Angeboten im ganzen Bundesland ist mit dem Freizeitbad in Vegesack lediglich ein einziges in Bremen-Nord zu finden. Geografisch gesehen wäre die nächste Möglichkeit das Jumphouse im Einkaufszentrum Waterfront – von Rekum aus fast 30 Kilometer entfernt.
Karl-Henry Lahmann aus der Senatskanzlei hat dafür mehrere Erklärungen. Das Projektteam „FreiKarte“ sei nach wie vor mit vielen Nordbremer Einrichtungen in gutem Kontakt. „Dass einige Einrichtungen bisher nicht teilnehmen, hat verschiedene Gründe: Zum einen ist der Eintritt bei manchen Einrichtungen bereits ohnehin kostenfrei, so zum Beispiel im Overbeck-Museum“, berichtet Karl-Henry Lahmann. „Bei anderen Institutionen fehlen wiederum bisher noch die technischen Möglichkeiten der bargeldlosen Zahlung. Und dann gibt es noch Angebote mit Dauerschuldverhältnissen, hierzu zählen Vereine, die keine Einzelkurse anbieten.“
Das Projektteam, so Karl-Henry Lahmann prüfe aber weiterhin jede Möglichkeit eines zusätzlichen Angebotes. „Erfreulich ist, dass nun auch das Kulturbüro Bremen-Nord mit seinen Möglichkeiten teilnimmt und seine anzuschließenden Zahlungsterminals aufgegeben hat. Zum Start dabei ist das Bad Vegesack“, erklärte der Mitarbeiter in der Bremer Senatskanzlei weiter. Der Bremer Zentral Eltern Beirat (ZEB) zeigt sich einigermaßen verblüfft von der Umsetzung des Projekts „FreiKarte“.
„Einige fragen sich, wie sie und ihre Kinder denn überhaupt zu den Angeboten gelangen sollen – das wird nämlich nicht unterstützt“, heißt es seitens der Eltern. „Andere ärgern sich, dass mit dem 18. Geburtstag das Guthaben weg ist oder fragen sich, was das Neugeborene damit soll. Wieder andere rätseln, warum auch die einkommensstarken Haushalte diese Karte bekommen. Wo es doch überall in Schule und Kita brennt, weil das Geld nirgendwo reicht.“
In der Senatskanzlei ist man von der „FreiKarte“ überzeugt. Das Projektteam gehe davon aus und hoffe darauf, dass noch mehr Einrichtungen in den kommenden Wochen – mit Freischaltung der Karten – dazukommen und auf die entsprechenden technischen Voraussetzungen der bargeldlosen Zahlung umstellen, erklärte Karl-Henry Lahmann. „Das Team unterstützt dabei jederzeit gerne und freut sich über jede weitere Akzeptanzstelle.“
Nähere Informationen zu der „FreiKarte“ und den beteiligten Einrichtungen finden Interessierte im Internet unter www.freikarte.bremen.de
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