Lebensmittel retten und verteilen
Thorsten Kluß kümmert sich ehrenamtlich um den Fairteiler am Doku. „Die Kiste ist für die Nachbarschaft und wird gern genutzt“, berichtet er. Foto: as
Artikel vom: 05.08.2024
Blumenthal (AS) – Seit 2022 begleiten wir das Foodsharing und die dafür vorhandene Holzkiste vor dem Doku Blumenthal. Diese ist sowohl Aufbewahrungsbehältnis für Essen, das von denen, die etwas übrig haben an jene, die etwas gebrauchen können, abgegeben wird. Als auch rankt sich ein kleiner Mythos um sie: „Die Futterkiste am Doku“ wurde Anfang 2023 geklaut (wir berichteten) und ein paar Tage später anonym zurückgebracht. Seitdem steht sie beispielsweise für verpacktes Brot und Brötchen, Obst und Gemüse, Süßigkeiten, Milchprodukte und Trockenwaren, wie Nudeln, Nüsse, Salz, Zucker oder Mehl zur Verfügung. Beispielsweise Hackfleisch, roher Fisch, Eiern, Energydrinks oder Alkohol gehören nicht in die Kiste.
Thorsten Kluß ist einer der Ehrenamtlichen, die Fairteiler mit Essbarem von Betrieben, wie Gastronomie, Bäckereien oder Supermärkten, bestücken. Er habe sich vorgenommen, etwas Nützliches zu machen und das Foodsharing gefunden, berichtet der 50-Jährige. Foodsharing habe großes Potenzial, Lebensmittel zu retten und zu verteilen sowie Menschen, beispielsweise die, die sich an der Kiste treffen, mehr über Nachhaltigkeit und das Wertschätzen von Ressourcen zu erklären. Manchmal zählten Flexibilität und Geschwindigkeit, beispielsweise, wenn Supermärkte ihre Eistruhen ausräumten und 400 Stück Eis am Stiel an die Menschen zu verteilen seien. „Die Gruppe ist verantwortlich, Menschen zu finden und ihnen Essen zu geben“, erklärt der zugezogene und begeisterte Nordbremer.
Chiara Meyer-Bur ist eine der Nutzerinnen des Fairteilers. „Es ist immer was Gutes dabei“, freut sich die Blumenthalerin, die die Lebensmittel, auch fertige Speisen, mit älteren Nachbarn teilt.
2022 waren es laut Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft 75 Kilogramm Lebensmittel pro Kopf und Jahr, die weggeworfen werden. Nach einer Erhebung des Statistischen Bundesamtes von 2022, so das Ministerium, seien es 78 Kilogramm; insgesamt elf Millionen Tonnen. „Es liegt in der Verantwortung aller Beteiligten, aktiv und ambitioniert zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen beizutragen. Schon kleine Verhaltensänderungen entfalten große Wirkung.“
Wer sich als ehrenamtlicher Verteiler beteiligen möchte, erhält Informationen unter www.foodsharing.de oder bremen.nord@foodsharing.network. Gesucht werden ebenfalls Behälter oder (Kühl-)Schränke, in denen Lebensmittel gelagert, Orte, wo sie aufgestellt werden und Menschen, die sich um die Inhalte kümmern können.
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