Direkten Einfluss auf die Bremer Politik nehmen

Wahl am 14. Mai

Artikel vom: 07.05.2023

Am kommenden Sonntag wählen die Bremerinnen und Bremer die Beiräte und die Bürgerschaft neu – zumindest diejenigen Menschen, die ihr Wahlrecht wahrnehmen. Die Vorstellung „es ist Demokratie, und keiner geht hin“ ist furchtbar, und im kleinsten Bundesland gibt es nur alle vier Jahre die Möglichkeit, direkten Einfluss auf die Politik zu nehmen. 

Wer diese Chance vertut, spielt Extremisten in die Hände, da diese auf jeden Fall wählen gehen. Natürlich heißt es Wahlrecht und nicht Wahlpflicht, aber das sollte niemanden davon abhalten, den Urnengang als persönliche Verpflichtung anzusehen. 

Wohl kaum jemand identifiziert sich zu hundert Prozent mit einer Partei und ihren Positionen. Deshalb gilt es nun, die eigene Kompromissfähigkeit zu testen und den eigenen Standpunkt zu definieren. Bin ich für ein generelles Tempolimit auf den Autobahnen? Ist es mir egal, ob die Mietpreisbremse bestehen bleibt? Soll es bei Führungspositionen eine Frauenquote geben? Wie wollen die Parteien und Wählervereinigungen gegen die beschämende Kinderarmut oder gegen die Kriminalität in Bremen vorgehen? Auf der anderen Seite ist es auch nicht unwichtig, mit wem eine Partei koalieren würde, sofern sie nach dem 14. Mai in diese komfortable Position gerät.

Wer trotz seines Rechts nicht an der Beirats- und Bürgerschaftswahl teilnimmt, hat es verdient, sich die nächsten vier Jahre über die Bremer Politik zu ärgern. Fairerweise muss man sagen, dass es auch für die Wähler dahingehend keine Garantie gibt, dass sie sich in den nächsten vier Jahren nicht ärgern werden. 


Weitere interessante Artikel

Kinder sollten sich messen dürfen

Bei den Bundesjugendspielen soll es in den Disziplinen Schwimmen und Leichtathletik in den dritten und vierten Klassen künftig keinen Wettkampf mehr, sondern einen Wettbewerb geben.  Das ...

Inklusion

Der Thüringer AfD-Chef Björn Höcke hat dem MDR kürzlich ein Sommerinterview gegeben, in dem er erklärte, das Bildungssystem müsse von „Ideologieprojekten“ ...

Folgen der Corona-Impfung Wer den Schaden hat, ist in der  Beweispflicht

Betroffene haben die Möglichkeit, in dem Bundesland, in dem sie gegen das Corona-Virus geimpft wurden, einen Antrag auf Anerkennung eines Impfschadens zu stellen. Beispielsweise, um wegen ...

Minimalster Ausschnitt aus dem Leben

„Wir haben es hier schon schön“, stellte kürzlich eine Lesumerin fest, die von einem Spaziergang an der Lesum zurückkam. Das finden wir auch, und deshalb gibt es in dieser ...

Gesellschaftliches Klima wird vergiftet

Das Versammlungsrecht in Deutschland ist ein wichtiger Bestandteil unserer freiheitlichen Demokratie, damit Menschen ihre Meinung kundtun können. Das gilt selbstverständlich auch für ...

Viele Menschen fühlen sich allein gelassen

In Sonneberg stellt die AfD den ersten Landrat, und laut Forsa-Umfrage wäre die Rechtspartei aktuell bundesweit nach der Union die am zweitmeisten gewählte Kraft – und was machen die ...

Reisen

„Was ist denn nur mit dieser ‚Grünen Küstenstraße‘?“, hat während der Recherchen so mancher gefragt, denn die ehemalige Ferienroute wird nicht mehr ...

Smartphone & Co.

Handy, Tablet und Computer sind aus dem täglichen (Berufs-)Leben nicht mehr wegzudenken. Schnell mal eine Adresse suchen, den Weg anschauen, die angegebene Telefonnummer gleich anrufen oder ...

Mehr Sicherheit in brenzligen Situationen

Vor ein paar Tagen hat ein Mann mit einem geklauten Dönermesser auf der Wilhelm-Kaisen-Brücke Menschen bedroht. Die Polizei musste den immer aggressiver werdenden 30-Jährigen mit ...