Inklusion

Das Wohl der Kinder muss im Vordergrund stehen

Artikel vom: 20.08.2023

Der Thüringer AfD-Chef Björn Höcke hat dem MDR kürzlich ein Sommerinterview gegeben, in dem er erklärte, das Bildungssystem müsse von „Ideologieprojekten“ befreit werden und nannte als Beispiel die Inklusion. Behinderte Kinder grundsätzlich aus Regelschulen ausgrenzen zu wollen, das ist schon einigermaßen widerlich.
Empörung ausgelöst hat das unter anderem bei der Nordbremer SPD, deren Inklusionsbeauftragter Frank Schurgast uns schrieb: „Inklusion ist Menschenrecht und kein Spielplatz für Faschisten.“
Auf „Teufel komm‘ raus“ zu inkludieren, kann aber auch nicht der richtige Weg sein. Bekanntermaßen fehlen in Bremen – und nicht nur bei uns – die Ressourcen. Dazu gibt es Jungen und Mädchen, die Forderung statt Förderung benötigen. Und schwer geistig behinderte Kinder, die vielleicht überfordert sind. Wir brauchen eine ehrliche Debatte darüber, ob Inklusion tatsächlich für alle Kinder sinnvoll oder ob für manche eine andere Lösung die bessere ist. Was ist beispielsweise mit aggressiven Kids, die ganze Klassen tyrannisieren? Man erinnere sich an die von 43 Lehrkräften unterschriebene „Überlastungsanzeige“, adressiert an die Bremer Bildungssenatorin Sascha Aulepp. Darin schilderten die Pädagogen der Tami-Oelfken-Schule unter anderem, dass sie täglich von Sechs- bis Zehnjährigen angegriffen, bedroht und beleidigt würden.
Das Wohl der Jungen und Mädchen – ob mit oder ohne Behinderung – sollte ohne Wenn und Aber im Vordergrund stehen. Solange die Personaldecke an den Schulen derart dünn ist, bleibt Inklusion allerdings ohnehin eher Illusion.


Von Regina Drieling

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