Mehr Sicherheit in brenzligen Situationen
Artikel vom: 11.06.2023
Vor ein paar Tagen hat ein Mann mit einem geklauten Dönermesser auf der Wilhelm-Kaisen-Brücke Menschen bedroht. Die Polizei musste den immer aggressiver werdenden 30-Jährigen mit vorgehaltener Waffe mehrere Minuten lang in Schach halten, ehe Spezialeinsatzkräfte ihn mit einem Elektroimpulsgerät überwältigen konnten.
Im Bremischen Polizeigesetz ist es so geregelt, dass nur Spezialkräfte die so genannten Taser einsetzen dürfen. Ob das sinnvoll ist, darüber ist seit diesem Vorfall erneut die entsprechende Diskussion entbrannt. Die Grüne Jugend hat dazu erklärt, die Einführung von Tasern für die Bremer Polizei sei „fahrlässig und gefährlich“, während die CDU ihre Forderung nach den gelben Geräten wiederholt hat.
Fahrlässig ist es vielmehr, dass unsere Polizisten lediglich mit Schlagstock, Pfefferspray und Schusswaffe ausgerüstet sind. Zwischen Spray und Schusswaffe fehlt der Taser. Selbstredend sollten die Beamten im Umgang geschult werden und nicht außer Acht lassen, dass auch Taser für Risikogruppen gefährlich sein können. Aber grundsätzlich ist dieses Elektroimpulsgerät ein milderes Mittel zur Gefahrenabwehr als besagte Schusswaffe. Es kann in brenzligen Situationen mehr Sicherheit bieten. Im Fall des Dönermesser-Mannes hat man gesehen, dass der Tasereinsatz Schlimmeres verhindert hat. Und wir reden hier immer noch von einem Täter – ob psychisch gestört oder nicht. Wer will die Verantwortung dafür übernehmen, wenn ein Polizist gezwungen ist, auf einen Menschen zu schießen, ihn möglicherweise zu töten? Es ist dringend der politische Wille gefragt, um der Polizei den Rücken zu stärken – und ihr nicht weiter in den Rücken zu fallen.
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