Kollaps der Notaufnahmen

Kollaps der Notaufnahmen: Mögliche Entlastung kommt Jahre zu spät

Artikel vom: 21.12.2022

Die Gesundheitssenatorin startet mit den öffentlichen, freigemeinnützigen und privaten Kliniken sowie mit der Kassenärztlichen Vereinigung Bremen eine Kampagne. Damit sollen die Notaufnahmen entlastet werden.

Patienten hatten teils dramatische Zustände geschildert. Von stundenlangem Warten über verschobene Operationen bis hin zu Übernachtungen in den Notaufnahmen reichten die Klagen. 

Eine Entlastung erst dann anzustreben, wenn die Notaufnahmen quasi kollabieren, das ist schon einigermaßen fahrlässig. Steigende Patientenzahlen und Personalmangel in den Kliniken sind kein neues Problem, und an dieser Stelle hätte man schon vor Jahren gegensteuern müssen. Die Politik und die Krankenkassen unterliegen allerdings dem fatalen Irrtum, dass unser Gesundheitssystem nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten arbeiten sollte. Aber Menschen dürfen keine Materialismus-Experimente sein und dafür benutzt werden, dass Krankenhäuser Gewinne erzielen. Dazu kommt die Überlastung des Klinikpersonals, was zu Ausfällen führt und dazu, dass sich viele Mitarbeiter beruflich umorientieren. 

Wenn die Verantwortlichen nicht endlich mal richtig Geld in die Hand nehmen, dann finden wir unser Gesundheitssystem demnächst auf dem Stand eines Entwicklungslandes wieder. 


Von Regina Drieling

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