Konstruierte Diskriminierungen

Rassismuskeule schwingt von Schach bis Habeck

Artikel vom: 18.08.2021

RDR - - Niemand sollte wegen seines Geschlechts, seiner sexuellen Orientierung, seiner Herkunft, Ethnie, Religion, Behinderung oder wegen seines Glaubens diskriminiert werden. Das ist selbsterklärend, und sicher fehlen in dieser Aufzählung noch einige Punkte. Wir alle sind Menschen und vor dem Gesetz gleich – zumindest in Deutschland.
Was anmaßend erscheint, ist hierzulande das penetrante Konstruieren möglicher Diskriminierungen. Und das in einer Zeit, in der wir wahrlich mit genug Problemen zu kämpfen haben.
Es wird die Rassismuskeule geschwungen, weil Weiß beim Schach zuerst zieht. Da könnte man ja gleich nachlegen und das Spiel als frauenfeindlich betrachten, weil die Dame hin und wieder geschlagen wird.
Besagte Keule ging kürzlich auch auf Robert Habeck nieder. Der Bundesvorsitzende der Grünen hatte es tatsächlich gewagt, in der Sendung von Sandra Maischberger sein „großes Indianer-Ehrenwort“ zu schwören. „Indianer“, ein Begriff aus der Zeit des Kolonialismus, gilt unter anderem in den Reihen der Grünen als Tabu-Wort.
Auch über eine Quote in der Politik oder in Unternehmen ließe sich vortrefflich diskutieren. Welche Frau möchte denn bei der Vergabe eines Postens auf ihr Geschlecht reduziert werden?! Das ist diskriminierend! Bei der Besetzung sollte es um die Kompetenz gehen.
Es ist ein legitimes Anliegen, nicht nur von Frauen, sondern von allen Menschen, gerecht behandelt zu werden. Diskriminierungen und Ausgrenzungen vermeidet man aber nicht durch das geschriebene oder gesprochene Binnen-I, Unter_striche oder Gender*sternchen.Kürzlich erreichte uns eine Einladung mit der Anrede „Lieber Mitglieder*innen“. Manchmal sagt ein freundliches „Hallo“ eben mehr als tausend Wort-Ungetüme.


Von Regina Drieling

Folgen Sie uns auf Facebook

Blaulicht-Ticker

Weitere interessante Artikel

Protest nicht nur gegen Kürzungen

Seit Tagen protestieren Landwirte bundesweit gegen die Streichung von Steuervergünstigungen und sorgen dabei massenhaft für Verkehrsbehinderungen. Mit Treckern blockieren sie Straßen ...

Wunder Erde

„Ist es nicht ein Wunder, dass es uns gibt?“, fragt der norwegische Schriftsteller, Philosoph, Theologe und Literaturwissenschaftler Jostein Gaarder, Autor des Bestsellers „Sophies ...

Lesen und Lernen

Am Freitag war der bundesweite Vorlesetag, an dem sich auch Menschen aus Bremen-Nord beteiligt haben. So ist es beispielsweise unter den Bibliotheksmitarbeiterinnen üblich, an diesem Tag Kindern ...

Herbstzeit

Laut Kalender ist der heutige Sonntag der „Tag des Nichtstuns“. Der Herbst und das Novemberwetter mit seinen niedrigen Temperaturen laden dazu ein, sich mit einem Heißgetränk, ...

Verbrechen dürfen nicht gefeiert werden

Enthauptete Babys, geschändete Frauen, zermetzelte Männer – es herrscht Krieg in Israel. Aber wer glaubt, wegen der Gräueltaten der Hamas müsste jedermann vor Ekel in ...

Alter

„Altern ist was für Mutige“, sagt der Volksmund. Recht hat er. Angenehm ist es nicht, wenn die Augen nachlassen und man eine Brille braucht, von der man nicht mehr weiß, wo man ...

Kinder sollten sich messen dürfen

Bei den Bundesjugendspielen soll es in den Disziplinen Schwimmen und Leichtathletik in den dritten und vierten Klassen künftig keinen Wettkampf mehr, sondern einen Wettbewerb geben.  Das ...

Inklusion

Der Thüringer AfD-Chef Björn Höcke hat dem MDR kürzlich ein Sommerinterview gegeben, in dem er erklärte, das Bildungssystem müsse von „Ideologieprojekten“ ...

Folgen der Corona-Impfung Wer den Schaden hat, ist in der  Beweispflicht

Betroffene haben die Möglichkeit, in dem Bundesland, in dem sie gegen das Corona-Virus geimpft wurden, einen Antrag auf Anerkennung eines Impfschadens zu stellen. Beispielsweise, um wegen ...