Kein Brötchentaste mehr

Das Gegenteil von Belebung 

Artikel vom: 23.04.2023

Die sogenannte Brötchentaste, über die Autofahrer ein kostloses Kurzzeitparkticket ziehen konnten, ist Geschichte. Stattdessen wurden die Parkgebühren deutlich angehoben. Jörn Gieschen, Geschäftsführer des Vegesack Marketing, spricht dabei von einem „massiven Schaden“ für die Kaufleute. Und die sind ohnehin schon seit Jahren gebeutelt. Beispielhaft sind Lockdowns, Online-Shopping, gestiegene Energiepreise und die schwindende Kaufkraft genannt. Wer nun „mal eben“ etwas abholen möchte, der muss den Parkscheinautomaten nun mit Geld „füttern“ oder ein Knöllchen riskieren. Dabei geht es nicht nur um ein paar Cents, sondern um Psychologie – wie es sich einst beim kostenpflichtigen und schlecht angenommenen Parkhaus im Haven Höövt schon gezeigt hatte. Niemand will zur Kasse gebeten werden, der sein Auto für wenige Minuten abstellt. Und kaum jemand fährt wohl bei den aktuellen Spritpreise aus Jux durch die Gegend. Ob nach Wegfall der Brötchentaste tatsächlich mehr Einkäufe zu Fuß oder mit dem Fahrrad erfolgen, lässt sich schlecht belastbar ermitteln. Ebenso wenig, wieviel Feinstaub dadurch vermieden wird. Die Brötchentaste war einst eingeführt worden, um den Einzelhandel zu beleben. Nun passiert genau das Gegenteil. Der Anreiz, online zu bestellen, wird verstärkt. Aber auch Produkte von Amazon & Co. müssen zum Kunden gebracht werden. Diese sind in der Regel auch noch zusätzlich verpackt, was der Umwelt nicht unbedingt zuträglich ist. Attraktive Innenstädte schafft man damit nicht.


Von Regina Drieling

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