Neubau soll sich besser integrieren
Ortsamtsleiter Heiko Dornstedt leitete am vergangenen Montag erneut eine virtuelle Sitzung des Beirats. Foto: RDR
Artikel vom: 20.01.2021
Vegesack – (AS) Beiratssitzung im virtuellen Raum im Januar: Ortsamtsleiter Heiko Dornstedt übermittelte den Anwesenden seine Glückwünsche für 2021. Er informierte darüber, dass Klaus-Dieter Bless (CDU) sein Mandat abgegeben habe (wir berichteten) und dankte ihm für seine „sehr engagierte Tätigkeit“. Dessen Nachfolgerin Natalie Lorke hieß er willkommen.
Danach berichtete er, sichtlich betroffen, das Gerd Meyer, den er seit über 30 Jahren kenne, in der Neujahrsnacht verstorben sei. Heiko Dornstedt würdigte „den Kerl wie ein Baum“ unter anderem für seine Tätigkeit als Leiter des Bürgerhauses, der immer in der ersten Reihe gestanden sei. Die Auszeichnung mit dem Bundesverdienstkreuz sei angemessen gewesen, sein ehrendes Andenken werde bewahrt, die Gedanken seien bei den Angehörigen.
Der Umbau der Villa Schröder in der Weserstraße 78a/79 war einer der Tagesordnungspunkte der Sitzung. Heiko Dornstedt ging im Vorfeld auf einen Bürgerantrag von Ingo Shiphorst ein, der unter anderem beinhaltete, den Denkmalschutz für die gesamte Villa aufrecht zu erhalten.
Philipp Romeiser von M Projekt stellte die Planungen vor. Das Gebäude sei 1887 erbaut und mehrfach verändert worden. Nun soll die Fläche in mehrere Wohnungen unterteilt, der spätere Anbau abgebrochen und ein Neubau erstellt werden, mit dessen Hilfe die oberen Geschosse der Villa mit Treppen und Lifte erschlossen werden sollen. Eine Tiefgarage mit 15 Stellplätzen sei geplant, damit sei der Bedarf für die sieben Wohnungen „mehr als abgedeckt“, so Philipp Romeiser. Der Neubau sei im Gegensatz zum in Hochparterre gelegenen Altbau ebenerdig sowie dunkel verblendet und stehe 1,5 Meter weiter hinten, um hinter der Villa „zurück zu treten“. Durch eine „gläserne Fuge“ werde die Verbindung geschaffen. Beim Altbau würden die Fenster zurück- und die Ballustrade gebaut, es gebe eine neue Dachkonstruktion mit Gauben zur Belichtung. Der Umbau soll in der ersten Jahreshälfte 2023 fertig sein.
Professor Dr. Georg Skaleki vom Landesamt für Denkmalpflege meinte, seine Behörde würde den jetzigen Planungen zustimmen: Für so große Bauten sei es schwierig, eine angemessene Nutzung zu finden, begründete er. Kompromisse müssten aufgrund der Wirtschaftlichkeit und der Barrierefreiheit eingegangen werden. Wichtig sei, den Kernbau mit seinen Strukturen zu erhalten. Dem Abriss des Anbaus habe sein Amt zugestimmt.
Ulrike Baltrusch-Rampf (CDU) merkte an, dass der Anbau sehr modern sei und die Steinfarbe sehr dunkel. Sie wünschte eine Angleichung der Farbe an die der gelben Villa. Jannik Michaelsen (SPD) lobte hingegen, dass das dunkle Erscheinungsbild des Neubaus die Villa „wunderbar frei stehen lasse“. Gordon Wirth (FDP) bemerkte den starken Kontrast zwischen Alt- und Neubau und schlug vor, dass letzterer im hergebrachten Stil errichtet werde. Karl Brönnle (Die Linke) erklärte, dass der Anbau zu groß geraten sei. Farbe und Größe bemängelten auch noch andere Beiratsmitglieder.
Der Beirat beschloss einstimmig, dass der Planung „im Grunde nach zugestimmt“ wird. Sie soll jedoch „mit dem Ziel einer besseren Integration in die vorhandene Bebauung in der Nachbarschaft“ überarbeitet werden.
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