Neugestaltung des Sedanplatzes

Markthalle und Finanzamt werden weichen

Der Sedanplatz soll neu gestaltet werden. Geplant ist, dass die Markthalle (links) und das Finanzamt abgerissen werden sollen. Ziel sei, ein attraktives Quartier zu schaffen. Foto: TH

Artikel vom: 31.08.2022

Vegesack – (TH) Der Sedanplatz wird ein völlig neues Gesicht erhalten. Die Abrisspläne für Markthalle und  Finanzamt schreiten voran und können als beschlossene Sache betrachtet werden.
„Damit wird die Fußgängerzone aufgewertet. Ziel wird es sein, ein attraktives Quartier zu schaffen“, beschrieb René Kotte vom Bauamt Bremen-Nord dem Beirat Vegesack die ehrgeizigen Ziele.
Auf dem Sedanplatz werden Wohn- und Geschäftshäuser mit Büroeinheiten und Gastro-Angeboten entstehen. „Das ist der große Wurf, ein Gewinn für Vegesack, wenn die Markthalle wegkommt“, zog Torsten Bullmahn (CDU) ein positives Gesamtresümee. „Wir dürfen nicht so viel meckern, sondern müssen gemeinsam an einem Strang ziehen“. Ähnlich äußerte sich Jannik Michaelsen (SPD). „Es passiert etwas, es entsteht ein neues Quartier. Denn der Sedanplatz muss attraktiver werden“. Von einer Neugestaltung der „guten Stube“ Vegesacks sprach Heike Sprehe (SPD). Auf diese Weise würde der vernachlässigte Platz wieder belebt.
Auch Michael Alexander (Grüne) äußerte sich zustimmend über die Pläne. Hans Albert Riskalla (CDU) regte an, einen Wettbewerb durchzuführen, um einer Neugestaltung des Sedanplatzes mehr Beachtung zu schenken.
Einstimmig hatte bereits der Beirat Vegesack die erforderlichen Weichen für das notwendige Verfahren gestellt.  Die notwendigen Schritte wurden im März 2022 durch die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes für den Neubau von insgesamt drei Wohn- und Geschäftshäusern durch die Sedanplatz Projekt GmbH eingeleitet. Nachdem die Baudeputation im Juni den Antrag befürwortet hatte, wurde im August der Beirat als Träger öffentlicher Belange beteiligt.
Während das Finanzamt in der hiesigen Region bleibt, werde die Geschichte der Markthalle nicht fortgeschrieben. Sowohl die Gebäudestrukturen als auch der bauliche und energetische Zustand des Gebäudes ließen es nicht zu, das Gebäude für Wohnzwecke umzugestalten.
Nun sollen künftig bis zu viergeschossige Wohn- und Geschäftshäuser mit Gastronomie und gewerblichen Anbietern an ihre Stelle treten, die zugleich das Bild der Gerhard-Rohlfs-Straße maßgeblich aufwerten sollen.
Nach dem Abriss des Finanzamtes ist laut des ersten Bauabschnitt ein Neubau eines Geschäftshauses mit zwei bis vier Vollgeschossen vorgesehen. Hinzu kommt ein Wohngebäude mit 25 Wohneinheiten, verteilt auf drei Geschosse.
Gemäß eines Senatsbeschlusses muss eine Quote von 30 Prozent geförderter Wohnraum eingehalten werden. Für den zweiten Bauabschnitt ist ein viergeschossiger Neubau eines Gebäudes geplant,  vorrangig für Büros, Praxen und Gastronomie.
Ein zweigeschossiges Gebäude, das auf dem Areal der Markthalle entsteht, stelle eine Verbindung zum Neubau des 1. Bauabschnittes dar. Dafür bestehe keine Festlegung auf eine bestimmte Nutzung.
Die geplanten Neubauten würden einen hohen energetischen Standard aufweisen. Dabei würden erneuerbare Energien bei Auschuss fossiler Brennstoffe Einzug halten. Begrünte Dächer und Photovoltaikanlagen seien mit eingeplant.
Von der Bermpohlstraße aus soll die Zufahrt zu einer Tiefgarage erfolgen, die über 25 Einstellplätze verfügen werde, während für gewerbliche Firmen die öffentliche Tiefgarage unter dem Sedanplatz infrage komme.
Investor Thorsten Nagel, Geschäftsführer der Procon Gruppe, bestätigte, viel einzubringen und hohe energetische Maßstäbe zu setzen. Es wären ausreichend Tiefgaragenplätze vorhanden. Vegesack Marketing stellte die Frage nach der künftigen Nutzung des Sedanplatzes und sprach sich für ein breit gefächertes Angebot von Geschäften aus, um bestehende Lücken zu schließen. Dazu zähle ein Vollsortimenter.
Weitere Wünsche aus dem Publikum richteten sich an den Erhalt des Wochenmarktes, aber auch für die Schaffung eines Kinderspielplatzes.
Bedenken wurden laut, dass die gewerblichen Mieten zu hoch ausfallen könnten und somit „Big Players“ das Rennen machen könnten.
Der Beirat Vegesack stimmte dem vorhabenbezogenen Bebauungsplan zu.
Beiratssprecher Torsten Bullmahn begrüßte die Planung der Investoren. Die zuständigen Senatsressorts müssten eine Machbarkeitsstudie in Auftrag geben. Das künftige Areal sollte klimafreundlich ausgerichtet und ausreichend begrünt werden. Bürger und Jugendbeirat müssten an den Planungen beteiligt werden. Die Möglichkeit eines Spielplatzes sei zu prüfen.
Bereits für den 14. September hat des Ortsamt Vegesack eine Einwohnerversammlung im Sitzungssaal des Ortsamtes anberaumt.


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