„Kunst in der Küche“

Claudia Kempermann kocht für die Schülerinnen und Schüler der Grundschule Alt Aumund

Claudia Kempermann in „ihrem Reich“ mit Blick auf die Mensa.Foto: AS

Artikel vom: 12.06.2023

Aumund – (AS) Die Grundschule Alt Aumund hat eine neue Mensa, inklusive topmoderner Küche. Hier wird aktuell für die 268 Schülerinnen und Schüler frisch gekocht. Chefin vor Ort ist die 42-jährige Köchin Claudia Kempermann. Sie kocht, backt oder packt Lunchpakete. Dienstags gibt es Fleisch, donnerstags Fisch, alle anderen Tage wird Vegetarisches zubereitet.


„Ein schönes Miteinander“


„Wir sind glücklich, dass Frau Kempermann da ist“, sagt Schulleiterin Nicole Lembke, für die mit der neuen Mensa, der professionellen Küche und dem Kochen vor Ort ein Traum in Erfüllung gegangen ist. „Die Mensa ist das Herzstück der gebundenen Ganztagsschule. Hier wird sich getroffen, geschnackt, gelacht, Musik gehört. Ein gutes Mittagessen in schöner Atmosphäre gehört dazu.“
Die Zusammenarbeit, inklusive Flexibilität und Absprachen, sei gut, unterstreicht Schulsozialarbeiterin Monika Tack. Sie habe die Rückmeldung von den Kindern, dass die Köchin weiterhin so freundlich sein soll. Durch Claudia Kempermann habe die Mensa eine Persönlichkeit bekommen. Das sei für die Kinder schön. Sie sei freundlich und offen und habe immer einen netten Spruch auf den Lippen. „Das ist ein gutes Miteinander“, so Monika Tack.


Lieblingsessen der Schüler


Seit einiger Zeit können die Klassen ihr „Essen des Monats“ wählen. Weiterhin habe der Schülerrat die Lieblingsessen der Kinder gesammelt und der Köchin überreicht, berichtet Monika Tack. Zudem probiere und experimentiere Claudia Kempermann in ihrer Küche. Beispielsweise habe es schon Kurkuma-Reis und Minzsoße gegeben. So sorge sie für Geschmacksvielfalt: „So vielfältig, wie die Kinder sind, ist auch das Essen“, freut sich Nicole Lembke.


Vielfalt und Frische


„Ich gare und esse alles gern, bis auf gekochte Eier“, verrät Claudia Kempermann. Beispielsweise Gulasch, Aufläufe oder Fischragout, Desserts, Milchprodukte, Gemüse oder Sättigungsbeilagen, wie Kartoffeln, Nudeln, Reis, Bulgur oder Couscous. Dabei werde Frisches, Saisonales, Regionales und Biologisches berücksichtigt, berichtet Schulleiterin Nicole Lembke.
„Erst bio, dann regional und saisonal“, ergänzt Claudia Kempermann und berichtet von der „BioStadt Bremen“. Die Hansestadt hat sich, laut senatorischer Behörde für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau, im Aktionsplan 2025 das Ziel gesetzt, das Essen in städtischen Schulen, Kitas und Krankenhäusern auf Bio umzustellen.
„Wir sind hier bei 80 Prozent“, erklärt die Köchin. Gemüse, Eier und selbst Rind- und Lammfleisch seien zu 100 Prozent aus biologischer Herstellung. Schwierig sei es mit Geflügel, Fisch und Röstzwiebeln. Gezwungen werde keiner, etwas zu essen: „Es wäre schön, wenn du probierst“, bitte sie jedoch die Kinder. Selbst die Salatbar werde gut angenommen. „Ich mache Kunst in der Küche.“ Dafür setze sie die Zutaten ein: „Je unterschiedlicher die Farben sind, desto besser. Der Körper baucht Vielfalt.“ Beim Kochen sei eine gute Vorbereitung wichtig. Für die Mengen- und Preiskalkulationen nützten der ausgebildeten Köchin unter anderem die Kenntnisse von der Berufsfachschule Wirtschaft in Syke und die Berufserfahrung, unter anderem von acht Jahren als Verpflegungsunteroffizier bei der Bundeswehr.
Was ist an der Arbeit mit Kindern das Besondere? „Zukunft! Ich denke, dass Bildung die Lösung ist. Das motiviert mich, hier zu arbeiten“, unterstreicht Claudia Kempermann.
„Ich bin am richtigen Ort zur richtigen Zeit in meinem Leben und fühle mich mit allem rund“, resümiert sie. Angestellt ist sie bei der Bremer Firma „leckerbiss“ deren Zutaten vom eigenen Bioland-Hof bei Worpswede und anderen zertifizierten Lieferanten kommen. Das sei ein guter Arbeitgeber mit Qualität, was zusätzlich motivierend sei, verdeutlicht Claudia Kempermann, die privat neben Sport, Bildung, Poetry Slams, Psychologie und Religion ein Faible für Philosophie hat. Und so motiviert sie die Kinder auch mit einem „Spruch der Woche“. Kürzlich lautete er: „Niemand weiß, was er kann, bis er es probiert hat“ (Publilius Syrus).


Weitere interessante Artikel

Schiffsmodell für den MTV 

Vegesack (fr) – Über eine großzügige Spende kann sich der MTV Nautilus, vertreten durch den Vorsitzenden Thomas Rutka, freuen. Ein Nachbau des historischen Walfängers ...

Im japanischen Nara von Rehen verfolgt

Aumund / Japan – Die Aumunderin Ronja Damaschke und Justin Fischer studieren Japanologie in Münster. Kürzlich reiste das Paar durch das Land der aufgehenden Sonne. Für Das BLV ...

Gemeinsam für ein sauberes Grün

Vegesack – (rdr) Das Team Weserjungs hat aus dem Erlös seiner weihnachtlichen Charity-Aktion erneut einen Betrag an die Nordbremer Clean up your City-Gruppe gespendet. 222 Euro gehen an ...

Die „Vegebüdel“ startet in die Saison

Bremen-Nord – (red) Die „Vegebüdel“ ist schon eine ältere Dame, denn in diesem Jahr feiert sie ihren 75. Geburtstag. Aber sie ist sehr gut in Schuss und die ehrenamtliche ...

Farbanschlag auf Teppichfachgeschäft

Vegesack – (rdr) Abbas Saber lag am Samstagabend schon im Bett, als ihm etwas Merkwürdiges auffiel. Die Kameras, mit denen er sein Geschäft Verwertung von Kunst- und Orientteppichen ...

Mit 96 Stundenkilometern bergauf durch die Schafgegend

Vegesack (rdr) – In der jüngsten Sitzung des Vegesacker Ausschusses für Straßen-, Verkehrs- und Marktangelegenheiten stand unter anderem die Auswertung verschiedener im ...

Mensa-Neubau im Zeitplan

Vegesack (nik) – Als Vertreter von Immobilien Bremen informierte Holger Franz den Beirat Vegesack über den aktuellen Stand des Neubaus der Grundschule Fährer Flur und des Kinder- und ...

Drei Konzepte, keine Eislaufhalle

Vegesack (rdr) – In der jüngsten Sitzung des Vegesacker Ausschusses für Straßen-, Verkehrs- und Marktangelegenheiten präsentierte Lars Ehlers vom Vegesack Marketing einen ...

Weltweit größtes Puzzle erleben

Vegesack (red) – 2021 hat der Martinsclub Bremen e. V. das weltweit größte Puzzle mit 52 110 Teilen zusammengesetzt. Über 200 Menschen und Institutionen aus Bremen-Nord ...