200 Jahre Wätjen: Familie, Schiffe, Güter
Eduard Wätjen (links) mit Holger Schleider, dem ersten Vorsitzenden des Vereins Heimatmuseum Schloss Schönebeck in der aktuellen Ausstellung.Foto: AS
Artikel vom: 30.01.2022
Schönebeck – (AS) Einen interessanten Einblick in das Leben und Wirken einer bekannten Bremer Familie gibt derzeit eine Ausstellung im Schloss Schönebeck. „200 Jahre Segelschiffsreederei D. H. Wätjen & Co.“ lautet der Titel.
126 Schiffe in 100 Jahren habe die Reederei in die Welt geschickt, einige davon sind auf den Bildern zu sehen.
Ebenso ist so manches von der Familie zu erfahren, ebenfalls abgebildet. Zu den rund 50 Exponaten gehört eine Seemannskiste, über deren Inhalt und Gebrauch spekuliert werden kann. Herzstück der Ausstellung ist ein Fotoalbum, das einzige, welches von Schloss Wätjen übriggeblieben sei, so Eduard Wätjen. Unterhaltsam berichtete er kürzlich von seiner weitverzweigten Familie: von der älteren und der jüngeren Bremer Linie, den rund 700 Nachfahren oder der über 100-jährigen Tante, die er zu den Verwandten befragen konnte.
Die Familie komme ursprünglich aus Sudweyhe, südöstlich von Bremen, hat er zusammengefasst. Stammvater Johann Wetken (auch Wedjen), der von 1749 bis 1829 lebte, hatte drei Söhne. Der älteste, Julius Wätjen, 1780 bis 1837, wurde in Bremen Tabakkaufmann. Der jüngste, Hermann Wätjen, 1800 bis 1868, gründet in Bremen ein Handelshaus. Der mittlere Bruder, Diedrich Heinrich Wätjen, 1785 bis 1858, ist der Gründer der D. H. Wätjen & Co., die Geschichte schrieb, bevor sie im Jahr 1948 aus dem Bremer Handelsregister gelöscht wurde.
Besucher der Ausstellung erfahren mehr zu den Gütern und Häusern der Familie; auch zum Landhaus in Blumenthal, das an englischer Tudor-Gotik orientiert sei. Zu sehen sei unter anderem eine Fotografie oder der Parkplan vom Landgut.
Der 51-jährige Eduard Wätjen ist frei forschender Kunsthistoriker mit dem Schwerpunkt Architektur und hat kürzlich das Buch „Die Schiffe der Bremer Reedeei D. H. Wätjen & Co. – Kapitänsbilder aus 100 Jahren“ herausgegeben. Schiffbau und Architektur hätten Gemeinsamkeiten, stellte er fest. Schiffsbilder seien im Focke-Museum und im Schloss Schönebeck ausgestellt, dem seine Familie verbunden sei.
Die Ausstellung ist bis zum 6. März im Schloss, Im Dorfe 3-5, zu den Öffnungszeiten zu sehen: dienstags, mittwochs und samstags 15 bis 17 Uhr, sonntags 10.30 bis 17 Uhr. Informationen gibt es unter Telefon 0421/623432 oder post@museum-schloss-schoenebeck.de.
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