Synergien in der Gesundheitsversorgung

Neues Hebammen-Zentrum für Bremen-Nord nun auch offiziell eröffnet

Die Senatorin für Gesundheit Claudia Bernhard (Die Linke) freut sich, dass Frauen in Bremen besser unterstützt werden. Foto:NIK

Artikel vom: 07.04.2024

Vegesack (NIK) – Vielen Frauen ist nicht bewusst, dass sie während der Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und Stillzeit seitens ihrer Krankenkassen einen Anspruch auf Hebammenbetreuung haben. Weil die Arbeit für freiberufliche Hebammen organisatorisch herausfordernd ist, wurde in Bremen 2022 das Konzept für Hebammen-Zentren auf den Weg gebracht.

Zunächst wurden Standorte in Osterholz und Gröpelingen etabliert. Seit Februar hat nun auch das neue Hebammen-Zentrum Bremen-Nord in der Reeder-Bischoff-Straße seinen Betrieb aufgenommen. Bei der offiziellen Eröffnung am Freitag begrüßte die Koordinatorin Natalie Luke unter anderen die Ortsamtsleiter Gunnar Sgolik und Oliver Fröhlich, Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard sowie Jörg Angerstein von der Hans-Wendt-Stiftung, welche Träger der Einrichtungen ist. 

Natalie Luke dankte insbesondere der Senatorin und sagte: „Ohne Frau Bernhard würde es die Hebammenzentren nicht geben.“ Dank gebühre auch dem Hebammen-Landesverband und dem Gesundheitsamt Bremen. Sie betonte zudem, dass die gesetzlichen Krankenkassen die Leistungen vollständig übernehmen. Bereits 86 Frauen sind seit Februar begleitet worden, zwei Schwangerschaftskurse haben schon stattgefunden.

Jörg Angerstein, Vorstand der Hans-Wendt-Stiftung, sagte, man gewinne allmählich ein wenig Routine beim Eröffnen von Hebammenzentren. Er nannte die Vorteile, die sich für die Tätigkeit der Hebammen ergeben: „Die Arbeit im Team ermöglicht den freiberuflichen Hebammen eine zuverlässigere Einsatzplanung. Zudem besteht mehr Zeit für die eigentliche Betreuung, da unsere Verwaltungskraft die administrativen Aufgaben übernimmt und die Hebammen dadurch sehr entlastet.“

Die Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz, Claudia Bernhard, erinnerte an die Belastungen der vergangenen Jahre. Nur weil nun der Druck etwas nachlasse, dürfe man die erkannten Probleme nicht wieder aus dem Blick verlieren. Zu ihrer Vision für die Gesundheitsversorgung gehöre eine neue Form von Kombination der Angebote: Eine Kinderarztpraxis und eine gynäkologische Praxis darüber, darunter und nebenan und nun mittendrin das Hebammenzentrum. So schaffe man Synergien. 

Ortsamtsleiter Gunnar Sgolik sagte, als Mittelzentrum sei Vegesack in vielen Belangen unterversorgt, auch weiterhin. Das Hebammenzentrum sei insofern ein Schritt in die richtige Richtung. Er zeigte sich zuversichtlich, dass es gelingen könne, auch die vorhandenen Sprachbarrieren zu knacken. Er kenne die Räumlichkeiten von vorher und sei froh, dass sie nun so hell und einladend wirken. Eine Hebamme zu finden sei schwierig, das wisse er als Familienvater aus eigener Erfahrung. Er nutzte die Gelegenheit der Hebamme zu danken, die auch persönlich anwesend war. 

Anschließend stellte Natalie Luke ihre Mitarbeiterinnen vor: Ute Behrens hat bereits 20 Jahre Erfahrung als Hebamme und arbeitet mit Julia Reinke im Team. Jolina Heinzel entlastet als Bürokraft die Hebammen von administrativen Aufgaben. Zudem ist in Zusammenarbeit mit der Hochschule Bremen vorgesehen, dass in Kürze auch die ersten Studentinnen ihren Praxiseinsatz im Hebammenzentrum absolvieren können. Es sei noch deutlich Luft nach oben, was die Verstärkung des Teams betreffe.


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