In der inklusiven Nähwerkstatt

Fanny Baitz mit eigenem Modelabel „Stitches“ in Schwanewede

Fanny Baitz bei der Arbeit im Kreativraum Dreizwodreivier   Foto: Nik

Artikel vom: 11.12.2023

Schwanewede (nik) – „Dreizwodreivier“ Kreativraum, dieser Name ergibt sich aus der Adresse am Schwaneweder Marktplatz. Dort ist Fanny Baitz mit ihrem Modelabel „stitches“ im September eingezogen. Für sie ist es die praktische Umsetzung eines schon länger gehegten Traums.

Fanny Baitz hatte mit „stitches“ in Berlin begonnen und fertigte zunächst vor allem individuell gestaltete Bauchtaschen nach Kundenwunsch. Auf www.instagram.com/stitches.by.fanny hat sie bereits viele dieser Unikate in Szene gesetzt. Diese Taschen kommen am besten zur Geltung, wenn sie als sogenannte Slingbags über die Schulter getragen werden.

Um den in Blumenthal ansässigen Großeltern näher zu sein, ist sie mit ihrer Familie nach Schwanewede gezogen und hat dort nun eine Ladenwerkstatt eröffnet. Einen besonderen Fokus legt sie dabei auf Upcycling, also die produktive Verarbeitung von Stoffresten.

Sie sagt: „Wir möchten alte Kleidungsstücke und Stoffe wiederbeleben.“ Ihre Idee geht dabei über bloße Resteverwertung hinaus: Den Kunden soll ermöglicht werden, Sachen, die „einem ans Herz gewachsen“ sind, ein zweites Leben in verwandelter Form, beispielsweise als Sofakissen oder eben als Bauchtasche, zu geben. 

Wer also Textilien zuhause hat, die einen emotionalen Wert haben, aber vielleicht nicht mehr getragen werden können, ist eingeladen, damit bei „Dreizwodreivier“ vorbeizuschauen. Dann könne man individuell schauen, was sich daraus machen lässt.

Fanny Baitz hat online per Crowdfunding über die Plattform „startnext“ um Unterstützer geworben.  Dort sind 1500 Euro angepeilt gewesen und letztlich 1950 Euro zusammengekommen, sodass die 36-Jährige sich bereits ambitioniertere Ziele setzen kann. Es soll eine Fläche für Workshops, Kurse, „kreative Ausbrüche“ und weitere Veranstaltungen geschaffen werden. 

Vernetzung und Verbindung sollen dabei im Vordergrund stehen. Die Einrichtung ist modular gestaltet, um eine flexible Nutzung der Ladenfläche zu ermöglichen, die sie mit Geschäftspartnerin Julia Herbst teilt. Auch ein eigener Onlineshop ist in Arbeit. Gemeinnützigkeit stehe im Vordergrund, aber man wolle auch versuchen, wirtschaftlich zu sein.

Als langfristiges Ziel hat sich Fanny Baitz gesetzt, eine inklusive Beschäftigungsmöglichkeit für Menschen mit Beeinträchtigungen zu schaffen, um deren berufliche Wahlmöglichkeiten über die bekannten Werkstätten hinaus zu erweitern. Dafür hat sie bereits eine Zusammenarbeit mit öffentlichen Trägern begonnen, darunter die Textilwerkstatt des Martinshofs in Walle. Die dabei genähten Taschen können als „Bremer Senatsprodukte“ in der unteren Rathaushalle erworben werden. Für die ausgebildete Heilerziehungspflegerin sind das bislang ehrenamtliche Außeneinsätze. Im Schwaneweder Kreativraum ist derzeit schon eine erste Inklusionspraktikantin Teil des Teams. 

Über einen Besuch im Kreativraum „Dreizwodreivier“ freuen sich die Inhaberinnen sehr.

Gerne darf man sich auch mit eigenen Ideen für die Nutzung des Kreativraums einbringen. Wie der Name schon sagt, ist die Werkstatt zu finden am Schwaneweder Marktplatz 32/34, im Internet unter www.instagram.com/dreizwodreivier.


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