Anton-Gustav von der Tankstelle

Stefanie Hänichen mit der Babyente Anton-Gustav. Das Tier wurde verlassen an einer Tankstelle gefunden. Foto: rdr
Artikel vom: 30.11.-0001
Löhnhorst – Stefanie Hänichen ist weit über Löhnhorst hinaus für „Steffis Igelhilfe“ bekannt. Etwa 20 der kleinen Stachler betreut sie aktuell. Viele von ihnen seien ihr unterernährt gebracht worden, weil die Igel derzeit zu wenig Nahrung fänden.
Mittlerweile sind auf dem Resthof in der Landstraße 25 viele weitere Tiere eingezogen. Aktuell Babyenten. Das Muttertier und einige Jungen seien auf der Autobahn totgefahren worden. Daraufhin hätte eine Frau beherzt angehalten und die beiden noch lebenden Küken gesichert – und Stefanie Hänichen nach einer Bleibe für sie gefragt. „Ich habe mir gedacht, die bringe ich auch noch unter“, sagt diese. Kurz darauf wurde ihr der Fund einer weiteren Babyente an einer Tankstelle gemeldet. Auch dieses Tier, Anton-Gustav, lebt seitdem auf dem Resthof. Die drei verstehen sich blendend und leben zunächst in einem von Stefanie Hänichen erbautem Gehege. Später sollen die Vögel nach Möglichkeit ausgewildert werden.
Neben Igeln und Enten gibt es auch fünf Hunde, zwei Gänse, ein Kaninchen und zwei Laufenten auf dem Hof der Löhnhorsterin. Eine Laufente wurde ihr von der Justizvollzugsanstalt in Bremen vermittelt. Das blinde Tier war von Artgenossen traktiert worden. Und weil eine Laufente sich allein nicht wohlfühlen würde, hat Stefanie Hänichen ihr einen Partner an die Seite gestellt. „Eine Art Gnadenhof entwickelt sich hier“, sagt die Löhnhorsterin und berichtet, dass dies seit jeher ihr Traum gewesen sei. Ein teurer Traum, denn Futter, Tierarztkosten und Gehege verschlingen eine Menge Geld. Deshalb freut sich Stefanie Hänichen über Spenden jeglicher Art. Das können Zaunelemente, Futter oder auch Geld sein.
Aktuell möchte sie eine große Weide auf ihrem Grundstück einzäunen, um beispielsweise Alpakas und Esel aufnehmen zu können. Stefanie Hänichen selber stellt mittlerweile Kerzen in Form von Igeln, Katzen, Hunden und Teddys her, um diese zu verkaufen und den Erlös in die Pflege ihrer Mitbewohner zu investieren.
Viele Menschen, die Tiere auf der Straße fänden, würden diese nicht sichern aus Angst vor hohen Tierarztkosten. „Es ist so schade um die Tiere, wenn man wegguckt“, findet sie. Einige Veterinäre würden sich in so einem Fall lediglich Medikamente bezahlen lassen und kein Honorar nehmen.
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