Altlasten, Namensvorschläge und Radweg
Eine Reihe von Fragen zum Kohlekraftwerk Farge lagen dem Beirat vor. Zum 31. März 2024 soll der Betrieb eingestellt werden. Foto: TH
Artikel vom: 30.11.-0001
Blumenthal (TH) – Das Kohlekraftwerk Farge wird zum ersten Quartalsende 2024 vom Netz gehen. Ein Weiterbetrieb für die Stromversorgung ist nicht vorgesehen. Ein Betreiberwechsel ist nicht auszuschließen. Das veranlasste Marc Pörtner, Fraktionsmitglied der Bündnisgrünen im Beirat Blumenthal, eine Anfrage an die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft zu stellen.
Mögliche Kosten, die bei einem Eigentümerwechsel entstehen können, sollten später nicht der Stadtgemeinde Bremen zur Last fallen. Grundsätzlich möchte Marc Pörtner Näheres über Anzahl, Größe und Standorte der Deponien des Kraftwerkes erfahren. Darüber hinaus möchte die Fraktion der Grünen in Kenntnis gesetzt werden, welche Altlasten gelagert werden. Unklar bleibe im Falle eines Eigentümerwechsels, wer für die ökologischen Altlasten und Rückbauverpflichtungen verantwortlich sei und ob in diesem Falle eine Bürgschaft verlangt würde. Mit einem klaren Votum stimmte der Beirat der Anfrage zu.
Ein Fahrradweg durch das ehemalige Tanklager stellt eine erhebliche Abkürzung von der Betonstraße zum Neuenkirchener Weg dar. Insbesondere lassen sich Schulen und Einrichtungen in Blumenthal auf dieser 1,2 Kilometer langen Wegstrecke schneller erreichen. Das veranlasste die SPD-Fraktion im Blumenthaler Beirat, eine Anfrage zu stellen. Marcus Pfeiff (SPD) erklärte, der künftige Fahrradweg soll ausreichend ausgeleuchtet werden, auch mit Bewegungsmeldern. Finanzielle Mittel dafür sollten bereitgestellt werden. Darüber hinaus möchte die SPD-Fraktion bewirken, dass das Bauressort den Beirat über den Stand der Planungen einer Machbarkeitsstudie für das „Gewerbe- und Industriegebiet Tanklager-Farge“ berichtet.
Im Kämmereiquartier sollen Namen sich wiederfinden, die eng mit der ehemaligen BWK in Verbindung stehen. Mit diesem Bürgeranliegen erntete Detlef Gorn große Zustimmung. Daher möchte der Vegesacker an Menschen wie Anna Petridou erinnern, die besonders bei den Griechen in Blumenthal „in aller Munde“ war. Sie kam 1961 aufgrund ihrer sehr guten Deutschkennnisse aus Athen an die Weser, angeworben vom damaligen Personalchef der BWK und blieb bis 1989 in der Kämmerei beschäftigt, auch als Vertrauensperson des BWK-Vorstandes. Auch Hermann Gerding, der von 1946 bis 1960 Vorstandsmitglied der BWK war, soll nicht vergessen werden. Mit sicherer und ruhiger Hand hätte er die Finanzen und die Verwaltung der Kämmerei in schwierigen Zeiten geleitet, schreibt Detlef Gorn.
Auch die Bezeichnung einzelner Gebäude auf dem Kämmerei-Quartier, wie „Fliegerhalle“, „Kesselhaus“, „Kammzulager und „Sortierung“ sollen lebendig bleiben. Der Beirat entschied sich mehrheitlich, die vorgeschlagenen Namen auf einer Liste festzuhalten, für den Fall, wenn weitere Straßen zu benennen sind. Hans-Gerd Thormeier (CDU) möchte auch die Wünsche und Vorschläge der Namensnennungen für Schulen miteinbinden. Marc Pörtner (Grüne) fand den Vorschlag gut, Namen auch für ehemalige BWK-Gebäude zu verwenden. Die Abstimmung über den eingebrachten Bürgervorschlag fand die einhellige Zustimmung des Beirates.
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