Kirche in Osterholz-Scharmbeck zeigt sich offen und attraktiv

Planer präsentieren das neue Zentrum im Kirchenparlament als innovatives Kooperationsprojekt

So könnte das neue Kirchenzentrum aussehen. FOTO: FR

Artikel vom: 01.12.2021

Osterholz-Scharmbeck – (FR) Nicht nur durch Corona sieht sich der evangelisch-lutherische Kirchenkreis Osterholz-Scharmbeck aktiv gefordert, um die Vielfalt seiner Angebote zu sichern. Auch im Strukturwandel setzt er mit den Kirchenregionen und Partnern Wegmarken für das künftige Gesicht der Kirche. Wie die Kirchenkreissynode (KKS) kürzlich zeigte, steht dabei symbolisch besonders das neue Kirchenzentrum in der Kreisstadt im Fokus. Es steht nicht nur für Aufbruch und Zuversicht, sondern auch für eine bürgernahe und offene Kirche.
Wie das Gebäude heißen soll, steht noch nicht fest. Der Name soll, so hatte es Superintendentin Jutta Rühlemann bereits an-gekündigt, „in einem eigenen offenen Beteiligungsverfahren gefunden werden“. Doch wie das Gebäudekonzept funktioniert, stellten die beiden federführenden Hamburger Architekten Katja-Annika Pahl und Thomas Völlmar im Hammeforum den Synodalen bereits in Grundzügen vor.
Die Präsentation der Architektin zeigte einen L-förmigen Grund-riss, der an der Ecke zur Kirchenstraße beginnt und weit in die Straße Hinter der Kirche reicht. Wichtig ist laut Pahl, dass das Zentrum „als selbstverständlich in der Stadt“ wahrgenommen werde. „Zentral ist die St. Willehadi-Kirche, der wollen wir nicht die Show stehlen.“ Diese sensible Einbettung in die umgebende Stadtarchitektur war auch eines der zentralen Kriterien für die Auswahl dieses Siegerentwurfes aus sieben Konzepten.
Im zweistöckigen Gebäude mit Dachgeschoss gibt es der Archi-tektin zufolge Räume für verschiedene Angebote und dement-sprechend mehrere Eingänge. „Vom Haupteingang kann man alle Bereiche erschließen.“ Gedacht sei an einen Jugend-, Kreativ- und Sanitätsraum sowie Räume für Büros, Beratung und Betreu-ung. Sie werden vom Diakonischen Werk, dem Kirchenkreis, der Kinderbetreuung, der Seniorenbegegnungsstätte, dem Mehr-generationenhaus und weiteren Kooperationspartnern genutzt.  
An der Ecke Kirchenstraße/Hinter der Kirche soll Pahl zufolge ein großes, sehr helles Eckcafé eingerichtet werden. „Das ist ein of-fener nichtkommerzieller Treff mit Terrasse für vielfältige Be-gegnungen“, sagte die Planerin. Als „echte Besonderheit nahe dem Eingang“, kündigte Pahl den Raum der Stille mit ovaler Grundform an. Er lenke quasi den Blick direkt auf den Himmel mit seinem Wolkenspiel. Natürliches Licht falle von oben durch ein Glasdach in den Raum hinein, so die Architektin. Gleich daneben sei Platz für einen großen Saal, der im hinteren Bereich offen zum Mühlenteich sei.
Im zweiten Stock sind der Professorin zufolge Gemeindebüros, Teeküche, Superintendentur und ein Besprechungsbereich ge-plant. Hohe energetische Standards sollen einen spürbaren Bei-trag zum Klimaschutz und zur Energiewende leisten. Die große Dachfläche, so Pahl, sei ideal für eine Fotovoltaik-Anlage. Hinzu kommen aufwändige Dämmkonzepte. „Langlebig und fein im Detail zu planen“ seien zentrale Kriterien für ihr Team gewesen. Und als Beispiel für Nachhaltigkeit nannte Pahl die Außenhaut aus wiederverwendeten Klinkern, die attraktiv seien und sich harmonisch ins Stadtbild einfügten.  
„Da stecken viele tolle Gedanken drin, und das macht als Ge-samtkonzept wirklich Sinn. Eine gelungene Umsetzung der An-sprüche und Möglichkeiten“, würdigte Heike Schumacher, Vor-sitzende der Kirchenkreissynode, die Gebäudepräsentation. Ebenfalls angetan zeigte sich Superintendentin Jutta Rühlemann. „Das sieht nicht aus wie ein Kaufhaus, nicht wie Schule. Das sieht aus wie Kirche, mit einem attraktiven und zugewandten Ge-sicht.“ Sie geht davon aus, dass morgens bis abends die Räume bestens mit Leben gefüllt werden. Das Projekt soll nach rund 18 Monaten Bauzeit in 2024 fertiggestellt sein.


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