Jugend debattiert in der Bürgerschaft

Bildungs-Staatsrat Torsten Klieme und „Jugend debattiert“-Leiter Dr. Jan-Jonathan Bock gratulierten Mina Krämer und Maya Schulz zum 2. und 1. Platz. Foto: Ingo Charton
Artikel vom: 15.04.2025
Bremen – (Nik) Beim Landesfinale von „Jugend debattiert“ konnten gleich mehrere Schüler aus Bremen-Nord die ersten und zweiten Plätze für sich beanspruchen: In der Altersgruppe II (Oberstufe) erreichte Elliot Belmadani vom Gymnasium Vegesack den ersten Platz, in der Altersgruppe I (Klasse 8 bis 10) gewann Maya Schulz von der Oberschule Lerchenstraße. Mit dem zweiten Platz hat sich Mina Krämer vom Gymnasium Vegesack ebenfalls für das Bundesfinale qualifiziert. Dafür werden sie im Juni in Berlin erwartet. Die Jugendlichen erhalten am Vortag ihr Thema und müssen sich darauf vorbereiten, sowohl die Pro- als auch die Contra-Position „anwaltlich“ vertreten zu können. Die Debatte folgt dann parlamentarischen Regeln: Wechselnde Plädoyers von zwei Minuten Dauer erfordern, prägnant auf den Punkt zu kommen. Die Jury bewertet dann Sachwissen, Gesprächsfähigkeit, Ausdrucksvermögen und Überzeugungskraft. Die Altersgruppe II debattierte die Frage: „Soll die Anzahl öffentlich-rechtlicher Fernseh- und Radioprogramme reduziert werden?“ Elliot Belmadani hatte die Contra-Position zu vertreten und stellte die Bedeutung für die öffentliche Meinungsbildung ins Zentrum seiner Argumentation. Keine freie Wahl der Informationsquellen zu haben, bringe die Demokratie in Gefahr und laufe für ihn letztlich auf eine Gleichschaltung hinaus. Er sagt, im anderen Team hätte er wohl finanziell argumentiert, was seine Mitbewerber auch taten. Bei der Altersgruppe I lautete die Frage „Sollen am Bremer Bahnhof Sicherheitskontrollen wie am Flughafen durchgeführt werden?“ Die Schülerinnen vertraten den Standpunkt, das sei logistisch unmöglich: Der Bahnhof werde auch als Durchgang genutzt und wer mit dem Zug ankomme, könne nicht am Eingang überprüft werden. Beeindruckt habe die älteren Schüler, mit welcher Sicherheit die jüngeren ihre Argumente mit Statistiken untermauern konnten. Die Senatorin für Kinder und Bildung, Sascha Karolin Aulepp, unterstützt den Wettbewerb seit Bestehen und lobt: „Ich freue mich, wenn junge Menschen ihre Stimme erheben. Wie sieht es am Bremer Bahnhof aus? Braucht es die öffentlich-rechtlichen Kanäle? All diese Debatten müssen konstruktiv und sachlich geführt werden, um die demokratische Kultur zu stärken und den Dialog zu fördern. Ich danke allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für ihren Mut und ihre Leidenschaft, sich einzubringen.“
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