„Gesamtstrategie Frühe Kindheit“ abgestimmt

Ressorts setzen auf Zusammenarbeit

Die Senatorinnen für Soziales, Anja Stahmann (links), Gesundheit, Claudia Bernhard (Mitte), und Bildung, Sascha Karolin Aulepp (rechts), mit der Zielgruppe der „Gesamtstrategie Frühe Kindheit“. Foto: Sozialressort

Artikel vom: 17.10.2022

Bremen – (FR) Mehrere Ressorts wollen ihre Zusammenarbeit verstärken, um Kindern ein Aufwachsen in Wohlergehen zu ermöglichen. Die Eckpunkte für eine gemeinsame „Gesamtstrategie Frühe Kindheit“ für Kinder im Vorschulalter – von der Schwangerschaft bis zum Schuleintritt – haben die Senatorinnen Anja Stahmann (Soziales und Jugend), Sascha Karolin Aulepp (Kinder und Bildung) sowie Claudia Bernhard (Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz) jetzt abgestimmt. Die Gesamtstrategie soll von nun an partizipativ gemeinsam mit den Akteuren entwickelt werden. Dazu gehören unter anderem der Initiativkreis „Bremer Armutskonferenz“, die Netzwerke „Frühe Hilfen“, „Familienbildung“, „Gesund rund um die Geburt“ sowie die Quartiersmanagerinnen und -manager und die Gesundheitsfachkräfte.
„Es gibt viele gute Angebote zur Förderung von Kindern in den Quartieren“, sagte Sozialsenatorin Anja Stahmann. Zivilgesellschaftliche Akteure, öffentliche und freie Träger sowie Behörden setzten sich für ein gesundes und entwicklungsförderliches Aufwachsen von Kindern ein. „Aber wie häufig in gewachsenen Strukturen geht der Gesamtüberblick verloren, die Angebote existieren nebeneinander, aber greifen nicht ineinander. Das wollen wir ändern.“ Eine Steuerungsstelle solle nun in den Quartieren nach Beispielen gelingender Zusammenarbeit suchen und diese in die Fläche bringen.
„Kinder in der Stadtgemeinde Bremen starten mit sehr unterschiedlichen Voraussetzungen ins Leben“, sagte Kinder- und Bildungssenatorin Sascha Karolin Aulepp. „Für Kinder und ihre Familien ist wichtig, dass ihre Bedürfnisse erfüllt, dass ihre Fähigkeiten gesehen und dass sie bei den großen und kleinen Herausforderungen, die sie bewältigen müssen, unterstützt und gestärkt werden. Für Kinder muss es gute Angebote geben. Dem Kind ist es egal, welches Ressort das finanziert. Wichtig ist, dass alle Ressorts ihre Maßnahmen im Sinne der Kinder gut miteinander abstimmen und verzahnen.“
In den vergangenen Jahren haben die Ressorts den Ausbau präventiver Angebote für Kinder und Familien im Sozialraum bereits vorangetrieben. So fördert die Senatorin für Kinder und Bildung für 93 Kitas mit besonderen Herausforderungen zusätzliche sozialpädagogische Stellen, deren Arbeitsschwerpunkte insbesondere Elternarbeit und die Vernetzung mit anderen Akteuren im Stadtteil sind.
In den WiN-Quartieren des Landes Bremens finanziert die Gesundheitssenatorin zwölf Gesundheitsfachkräfte für mehr Prävention und Gesundheitsförderung. Sie entwickeln bedarfsgemäße Angebote und suchen die Vernetzung mit Angeboten über das Gesundheitsressort hinaus. Und schließlich haben die drei Ressorts mit der „Bremer Initiative zur Stärkung frühkindlicher Entwicklung“ gemeinsam die Angebote ProKind, HIPPY, Opstapje und TippTapp deutlich verstärkt, sodass mehr Familien mit Unterstützungsbedarfen in den ersten Jahren mit ihren Kindern eine kontinuierliche Begleitung erhalten.
„All unsere Projekte in den Quartieren beweisen bereits, dass sie für Kinder einen entscheidenden Mehrwert haben und wie wirkungsvoll eine gute Vernetzung sein kann“, sagte Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard. „Die erfolgreiche Vernetzung ist jedoch leider noch viel zu häufig vom Engagement Einzelner abhängig. Mit der Steuerungsstelle ‚Frühe Kindheit‘ wollen wir die ressortübergreifende Zusammenarbeit strukturell verankern. Das heute vorgestellte Eckpunktepapier legt den Grundstein für die Weiterentwicklung solcher Ansätze zu einer Gesamtstrategie.“
So sei Anfang 2022 das Förderprogramm „Stark im Sozialraum“ auf den Weg gebracht worden, wo die drei Ressorts besonders eng zusammenarbeiten. Ein Beispiel sei das Projekt „Auf den Spuren unserer Lebensmittel“, das der Verein Stadt-Land-Ökologie gemeinsam mit dem Kinder- und Familienzentrum Stichnathstraße in Kattenturm entwickelt hat.
Die Vernetzung der beiden Institutionen führt dazu, dass der Verein Ausflüge zu Bauernhöfen und Landwirtschaftlichen Betrieben für die Kleinsten organisiert und dabei eng mit dem Quartiersmanagement und der Gesundheitsfachkraft im Quartier zusammenarbeitet.


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