„Ich hatte noch so viele Ideen“

Kirsten Boie entführt ihre Leser zum dritten Mal nach Sommerby

Kirsten Boie kann sich auch im Sommer in Wintergeschichten hineinversetzen. FOTO: OLAF MALZAHN

Artikel vom: 25.10.2021

Region – (NAD) Bald beginnt die wohl gemütlichste Zeit des Jahres: Weihnachten. Kirsten Boie führt ihre Leser nach Sommerby, einem Ort auf dem Land. Die Familie besucht Oma Inge und freut sich auf besinnliche Tage. Doch so ganz idyllisch gestaltet sich die Weihnachtszeit dort nicht ...

Das BLV: Ihr Buch spielt im Winter. Was gefällt Ihnen an dieser Jahreszeit?

Kirsten Boie: Die leuchtenden Schneetage, – wenn es denn Schnee gibt, – Schneespaziergänge in der Sonne… Aber leider ist all das ja weniger geworden und wir erleben immer mehr Regenwinter. Wir müssen mal abwarten, was der Klimawandel uns noch beschert – und ordentlich etwas dafür tun, dass wir weiterhin sommerliche Sommer und winterliche Winter genießen können!
Und natürlich Weihnachten! Nicht das kommerzielle Weihnachten – ich mag die Geheimniskrämrei, das Nachdenken, worüber sich ein Mensch wirklich freuen würde – das muss gar kein Gegenstand sein, da können einem ja auch gemeinsame Ausflüge, Kaffeetrinken im Garten, gemeinsames Kochen, ein Theaterbesuch einfallen. Ich mag die Kerzen und die Kekse, Weihnachtsmusik. Wenn man all das genießen kann, ist der Winter wirklich eine Wohlfühl-Jahreszeit!
 
Das BLV: Wann haben sie das Buch geschrieben? Kann man sich auch im Sommer in solch eine Geschichte reinfinden?

Kirsten Boie: Ich finde, das kann man. Ich habe es auch im Sommer geschrieben! Im Winter liest man schließlich auch problemlos Bücher, die im Sommer spielen. Und wir sind ja alle in der Lage, uns beim Lesen im Kopf etwas auszumalen, was gerade nicht wirklich stattfindet. Genau das ist doch das Schöne beim Lesen!
Das BLV: Was hat Ihnen daran gefallen, „Für immer Sommerby“ zu schreiben?

Kirsten Boie: Nach „Zurück in Sommerby“ hatte ich noch so viele Ideen, was Oma Inge, Martha Mikkel und Mats erleben könnten, dass ich einfach ein drittes Buch schreiben musste. Und es hat Spaß gemacht, mir auch mal den Winter in Sommerby auszumalen!
Das BLV: Oma Inge hat ein paar weihnachtliche Traditionen, wie gebastelte Deko und einen Adventskranz, die sie aufstellt, oder gebackene Plätzchen, die sie immer auf demselben Pappteller platziert. Welche Traditionen haben Sie?

Kirsten Boie: Gar keine so ganz besonderen: Adventskaffee mit Adventskranz und möglichst vielen selbst gebackenen Keksen, Weihnachtsmärkte – vor allem die kleinen, die zum Beispiel von Schulen, dem Roten Kreuz, dem Landfrauenverband organisiert werden und bei denen es selbst Gebackenes und Gebasteltes gibt. Den Weihnachtsgottesdienst in der Kirche, Heiligabend mit der ganzen Familie und ein gemeinsames Weihnachtsessen am ersten Weihnachtsfeiertag…
 
Das BLV: Würden sie gerne einmal Weihnachten mit Oma Inge, Martha, Mikkel, Mats und deren Eltern feiern?

Kirsten Boie: Ganz ehrlich? Ich glaube nicht. Ich glaube, in dieser Familie gibt es noch so viele Fragen zu klären, da würde ich als Außenstehende nur stören!
 
Das BLV: Sie entführen die Leser schon in anderen Büchern nach Sommerby. Muss man diese vorher gelesen haben oder können Winterfans gleich mit diesem Band starten?

Kirsten Boie: Nein, die ers-ten beiden Bände muss man überhaupt nicht kennen. Alles, was man wissen muss, wird erklärt. Und wenn man will, kann man die beiden anderen Bücher dann ja auch noch später lesen!
 
Das BLV: Was ist das Besondere an Büchern und warum sind sie aus unserem Alltag nicht wegzudenken?

Kirsten Boie: Das Tolle an Büchern ist, dass ich mir, anders als bei Filmen, die ich aber auch toll finde, zum Beispiel alles in meinem Kopf ausmalen muss. Darum bin ich beim Lesen immer ganz dicht dran und habe oft das Gefühl, selbst in der Geschichte zu leben – das ist spannend und fühlt sich fast wie ein echtes Erlebnis an. Und ein Buch kann ich außerdem auch mit in die Badewanne nehmen und muss keine Angst haben, dass ich einen Schlag kriege, wenn es ins Wasser fällt!

Das BLV: Vielen Dank für das Interview!


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