„Mit Büchern in andere Welten träumen“

Autorin Katja Frixe im Interview zu ihrem neuen Kinderbuch

Katja Frixe liebt das Kribbeln, wenn sich eine neue Idee auftut. Sie ist Mutter, und ihre Töchter sind Feuer und Flamme, wenn es um ihre Arbeit geht. FOTO: JUDY HOHMANN

Artikel vom: 19.08.2021

Region – (NAD) Fuchsland ist ein magischer Ort: Dort haben die Gegenstände ihren eigenen Kopf, ein Händler auf seinem fliegenden Teppich verkauft regelmäßig seine Waren und alle sind glücklich. Nur Juna sehnt sich manchmal nach der Welt außerhalb Fuchslands, aber dort kommt man zu Fuß nicht hin. Doch dann trifft Juna auf einen Goldfuchs und erschreckt sich fürchterlich, ein fremder Junge taucht auf und Juna erlebt ein Abenteuer ... Autorin Katja Frixe hat Erziehungswissenschaften studiert und mehrere Jahre als Lektorin in Kinder- und Jugendbuchverlagen gearbeitet. Schließlich hat sie begonnen, ihre eigenen Geschichten aufs Papier zu bringen. Sie hat bereits die Reihe „Der zauberhafte Wunschbuchladen“ geschrieben und mit „Fuchsland“ ein neues Buch auf den Markt gebracht.

Das BLV: Sie haben schon viele Kinderbücher geschrieben. Was ist das Faszinierende an diesem Genre?

Katja Frixe: Ich glaube, dass ich noch sehr viel meiner eigenen kindlichen Gefühlswelt verinnerlicht habe. Es fasziniert mich immer wieder, mich dort hinein zu begeben und aus diesem kindlichen Blickwinkel heraus neue Welten zu erkunden. Mich reizt besonders die Verquickung eines realistisch anmutenden Settings mit magischen Elementen, wie es zum Beispiel bei „Fuchsland“ der Fall ist.  Dafür ist das Genre Kinderbuch einfach bestens geeignet.

Das BLV: Sie haben selbst Kinder. Wie gefallen Ihren Töchtern Ihre Bücher?

Katja Frixe: Die beiden sind immer Feuer und Flamme, wenn es um meine Arbeit geht. Manchmal frage ich sie nach Ideen für den weiteren Verlauf einer Geschichte oder lese ihnen Stellen aus dem Manuskript vor. Das finden sie total spannend. Und tatsächlich sind sie richtige Fans vom zauberhaften Wunschbuchladen. Mein Büro hängt voller Bilder und abends zum Einschlafen hören sie die Hörbücher zur Reihe.

Das BLV: In Ihrem neuen Buch geht es um „Magielinge“– Gegenstände, die eine Seele haben. Wie sind Sie darauf gekommen?

Katja Frixe: Fuchsland sollte ein ganz besonderer Ort werden. Deshalb wollte ich den Bewohnern ein paar eher ungewöhnliche Gefährten zur Seite stellen. Mir gefiel die Vorstellung, dass dies Gegenstände sein könnten, die zwar nicht sprechen, aber trotzdem einen eigenen Willen und eben eine Seele haben. Je länger ich darüber nachdachte, desto mehr Dinge sind mir eingefallen. Jetzt würde ich mich freuen, wenn ich selbst so einen Magieling hätte – zum Beispiel einen Stift, der mir einfach mal ein paar Ideen aufs Papier kritzelt, oder ein Bügeleisen, das sich vollkommen eigenständig um die Wäsche kümmert.

Das BLV: Mit Fuchsland haben Sie einen ganz zauberhaften Ort geschaffen. Wie hat Ihnen die Reise dorthin während des Schreibens gefallen?

Katja Frixe: Anfangs war die Reise ein wenig beschwerlich. Doch je tiefer ich in die Welt eingetaucht bin, desto gelös-ter und freier wurde ich beim Schreiben. Am Ende stand einfach nur ein riesengroßes Glücksgefühl. Darüber, dass es mir gelungen ist einen solchen Ort zu erschaffen. Als ich dann auch noch das wunderschöne Cover von Simona Ceccarelli gesehen habe, war es vollkommen um mich geschehen. Fuchsland ist nun ein richtiger Herzensort für mich.

Das BLV: Ihre Protagonistin Juna liebt es, Bücher zu lesen. Spricht da Ihre eigene Liebe für die geschriebenen Geschichten aus Ihnen?

Katja Frixe: Wahrscheinlich schon. Für mich gibt es fast nichts Schöneres, als sich mit Büchern in andere Welten zu träumen.

Das BLV: Juna ist ein sehr aufgewecktes Mädchen, das viel entdecken und erleben möchte. Waren Sie als Kind auch so?

Katja Frixe: Auf jeden Fall! Ich bin mit meinen Freundinnen durch Wald und Wiesen, Flüsse und Bäche gestromert und fand es immer sehr spannend, neue Ort zu erkunden.

Das BLV: Was macht Ihnen am meisten Spaß, wenn Sie ein neues Buch beginnen?

Katja Frixe: Ich liebe dieses aufgeregte Kribbeln, wenn sich eine neue Idee auftut und ich das Gefühl habe, dass daraus etwas richtig Gutes werden könnte. Manchmal beginnt es nur mit einem Wort, einer Figur oder einer Szene. Wenn sich daraus dann nach und nach eine Geschichte entwickelt – das ist für mich das Allerschönste.

Das BLV: Haben Sie schon Pläne für weitere Geschichten?

Katja Frixe: Ja, ich glaube, ich kann dieses Kribbeln schon wieder spüren.

Das BLV: Vielen Dank!


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