Brücke zu, Hafen tot?

Der Vegesacker Beirat befasste sich in einer Sondersitzung mit den Folgen der Schließung

Die Brücke über dem Museumshaven soll dauerhaft geschlossen bleiben. Foto: Archiv

Artikel vom: 04.08.2025

Vegesack – (rdr) Ein Ingenieur-Büro habe kürzlich erhebliche Schäden an der Klappbrücke über dem Museumshaven festgestellt, berichtete Simone Geßner kürzlich dem Vegesacker Beirat in dessen Sondersitzung. Die Referentin aus dem Hause der Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Häfen teilte mit, dass eine Öffnung der Brücke aus sicherheitstechnischen Gründen nicht verantwortbar sei, da Konstruktionsteile hinabfallen könnten. Zwei Schiffe hätten den Termin am 19. Juli genutzt, zu dem die Brücke zum vorerst letzten Mal geöffnet werden sollte, um den Ort zu verlassen. Von den aktuell 20 im Hafen liegenden Schiffen seien elf von der Dauerbrückenschließung betroffen, denn sie können den Hafen nicht verlassen. Sieben Schiffe könnten bei Niedrigwasser rausfahren und zwei hätten gar keine Probleme.
Simone Geßner berichtete von vier Szenarien, die erarbeitet worden seien. Die günstigste Variante wäre ein Rückbau für 200 000 bis 450000 Euro. Eine Weiternutzung bei Schließung würde sich auf 750 000 bis 1,1 Millionen Euro belaufen. Bei der vollständigen Instandsetzung bezifferte die Referentin die Kosten auf zwei bis drei Millionen Euro. Für einen Ersatzneubau wurden 7,5 Millionen Euro kalkuliert. Man könnte die Varianten möglicherweise koppeln, führte Simon Geßner aus. Also beispielsweise erst ein Rück- und dann ein Neubau. Ein Gutachten, um die Szenarien zu prüfen, solle kurzfristig vorbereitet werden.
Ingo Schiphorst, parteilos, plädierte dafür, die Brücke zunächst zu schließen und dann einen Ersatzneubau umzusetzen. „Die fußläufige Verbindung ist für mich wichtig“, sagte er und verwies auf das entstehenden Speicherquartier. Thomas Pörschke von den Grünen befand, es werde eine funktionsfähige Brücke benötigt. Es sollten die Teile der Brücke entfernt werden, die einer gesicherten Durchfahrt entgegenstehen.
Ein Ersatz oder eine Reparatur müsse im Haushalt hinterlegt werden, und das kurzfristig, meinte Sozialdemokrat Norbert Arnold. „Ohne Schiffe kommen die Leute nicht und ohne Leute kommen die Schiffe nicht.“ Maximilian Neumeyer, CDU, regte an, alle rechtlichen Möglichkeiten, wie verkürzte Ausschreibungsfristen, auszuschöpfen. „Wir brauchen einen Ersatzneubau. Es muss ein beschleunigtes Verfahren geben.“ Sein Parteikollege Andreas Kruse befand, wenn die Brücke abgängig sei, dann müsse sie jetzt entfernt werden. Ines Schwarz, CDU, meinte, dass ein Teilstück der Brücke entfernt werden könne. „Wir brauchen die Verbindung“, machte Heike Sprehe, SPD, deutlich. Thomas Rutka, Vorsitzender des MTV Nautilus und Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Maritime Meile, verdeutlichte die Not der Betroffenen. „Wir haben keine Zeit. Schiffe finanzieren sich dadurch, dass sie fahren können“, sagte er.
Der Beirat bekräftigte seinen jüngst gefassten Beschluss und forderte schnellstmöglich einen Neubau, für den die Kosten konkretisiert werden sollen. Ferner wird die Senatorin aufgefordert, ein Gutachten erstellen zu lassen. Brückenteile, die ein Durchfahren von Schiffen verhindern, sollen entfernt werden. Das kommunale Parlament und die betroffenen Vereine möchten ferner an dem Prozess beteiligt werden. Bei einer Gegenstimme von Ingo Schiphorst konnte sich der Beirat auf einen Beschluss einigen.


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