„Das Ziel muss klar vor Augen stehen“

Die Ratsmitglieder sprachen auch über Photovoltaikanlagen auf Dächern.FOTO: FR
Artikel vom: 01.04.2022
Schwanewede – (NAD) „Ich bin sehr dafür, Klimaschutzkonzepte zu entwickeln“, sagte Dörte Gedat (Grüne) auf der vergangenen Ratssitzung. Sie sei aber auch für ein klare Sprache und zeitliche Abläufe. „Das Ziel muss klar vor Augen stehen.“ Der Maßnahmenkatalog für das inte-grierte Klimaschutzkonzept der Gemeinde hätte ambitionierter sein können, fand die Politikerin. Sie stimme trotzdem dafür. „Für uns ist es aber nur ein kleiner Beitrag.“
Seit November 2020 wird die Stabsstelle Klimaschutzmanagement besetzt und noch bis Dezember dieses Jahres durch die Nationale Klimaschutzinitiative und das Bundesministerium für Umwelt, Ernährung, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert. Lisa Griem ist die Klimaschutzmanagerin der Gemeinde. Zu ihren Aufgaben gehört es, in Abstimmung mit der Verwaltung und der Politik ein integriertes Klimaschutzkonzeptes zu erstellen. Dieses soll bei zukünftigen Klimaschutzaktivitäten helfen. Es zeigt, wo Potenziale zur Minderung von Treibhausgasen (THG) bestehen und den Zeitraum (bis drei Jahren / drei bis sieben Jahre / mehr als sieben Jahre) der Maßnahmen.
Dörte Gedat kritisierte unter anderem, dass in der Gemeinde ein Güterverkehrszentrum geschaffen werde. Es hätte ein sig-nifikantes Ausmaß und keine Zuganbindung. „So schaffen wir das Klimaschutzkonzept nicht“, sagte sie. Das sah auch Arnold Neugebohrn (Gruppe FDP / Die Linke) ähnlich. Er verstand den Maßnahmenkatalog als ersten Aufschlag, der noch weiter gefüllt werden müsse.
„Wir sind weder enttäuscht noch entrüstet“, sagte Björn Herrmann (SPD). Klimaschutz könne nur funktionieren, wenn die Menschen es mitmachen würden. Bürger am Rand der Gemeinde könnten sich fragen, ob der Weg zur Arbeit noch bezahlbar sei oder wie man sein Kind zur Schule bekomme. „Wir finden den kleinschrittigen Ansatz gut“, stimmte er der Arbeit der Klimaschutzbeauftragten zu. Man müsse Maßnahmen auf den Weg bringen, die man auch umsetzen könne und was bringen, stimmte Bürgermeisterin Christina Jantz-Herrmann dem zu. Bei einer Enthaltung wurde dem Maßnahmenkatalog zugestimmt.
Im Zuge dessen stimmten die Ratsmitglieder über weitere Punkte, die den Klimaschutz betreffen, ab. Alle waren für den Aufbau einer Elektroladesäuleninfrastruktur und dafür, dass 101-Dächer-Programm als Maßnahme im Katalog des integrierten Klimaschutzkonzeptes aufzunehmen. Das Programm sieht vor, dass Photovoltaikanlagen mit je 1000 Euro für Bürgerinnen und Bürger gefördert werden. Die Verwaltung wurde beauftragt, mit anderen Kommunen Erfahrungen auszutauschen. Bei je einer Enthaltung wurden zudem die Punkte „Potenzialanalyse: Schutz und Renaturierung von Mooren“ und „Realisierung eines integrierten energetischen Sanierungskonzeptes“ mit in den Katalog aufgenommen. Bei letzterem soll ein Quartier ausgewiesen werden, das mit Hilfe von KfW-Fördermitteln energetisch saniert werden könnte.
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