„Die meisten Brände werden durch Menschen ausgelöst“

Feuerwehrmann Andreas Desczka berichtet über Einsätze in Schwanewede

In Schwanewede gebe es für die Feuerwehr viele kleinere Hilfeleistungen als Einsätze. SYMBOLFOTO: FR

Artikel vom: 03.08.2022

Schwanewede – (NAD) Rauch steigt auf. Man sieht Flammen. Was übrig bleibt, sind verkohlte Bäume und ein mit Asche bedeckter Boden. Hunderte Feuerwehrleute haben in den vergangenen Tagen den Waldbrand in Brandenburg bekämpft. Ein Szenario, das man sich nicht vor der eigenen Haustür wünscht.  Doch wie wahrscheinlich ist es, dass die Gemeinde Schwanewede von so etwas betroffen sein kann, und was haben die Feuerwehrleute hier alles zu tun?
Andreas Desczka ist seit 2018 stellvertretender Gemeindebrandmeister bei der Freiwillige Feuerwehr Schwanewede. 1993 zog es ihn durch einen Nachbarn zur der ehrenamtlichen Tätigkeit, damals noch in Bremen. Mit seinem Umzug nach Schwanewede unterstützt er die Kräfte dort seit 2002. Man habe in Schwanewede zwar Wälder, von denen auch eine Gefahr ausgehe, „aber Zustände wie in Ostdeutschland haben wir hier definitiv nicht“, berichtet er. Man hätte es eher mit Flächenbränden wie bei Stoppelfeldern zu tun. Diese kämen immer mal wieder vor. Zu einer Häufung sei es zuletzt im Jahr 2018 gekommen. Damals sei ebenfalls ein so heißer Sommer gewesen, erinnert er sich.
Man habe aber mehr mit kleinen Hilfeleistungen wie Türöffnungen, Ölspuren oder Bäumen, die drohen umzustürzen, zu tun, als mit Brandeinsätzen. Das hätte sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten stark gewandelt. Andreas Desczka vermutet, dass das daher komme, da die Bürger eher zum Telefon greifen würden. Da sei auch vollkommen in Ordnung, dafür sei die Feuerwehr ja da, aber es mache sich bemerkbar. Die Feuerwehrleute hätten es aber auch mit Mülleimerbränden zu tun oder Großbränden. Letztere gebe es aber relativ selten.

Ansonsten würden die Brandschützer alles abdecken, was es so an Einsätzen gebe, auch Verkehrsunfälle, bei denen die Betroffenen beispielsweise eingeklemmt seien und befreit werden müssten.
In der aktuellen Hitzeperiode sind die Einsatzkräfte zu einem Brand auf dem Standortübungsplatz in Garlstedt gerufen worden. Ein Thema sei dann auch die Sicherheitsausrüstung der Kräfte. Wenn es so heiß sei, könne der Einsatzleiter einschätzen und entscheiden, ob Feuerwehrleute, die im Hintergrund sind und beispielsweise den Schlauch rollen, sich ein wenig von der Kleidung befreien können.
„Die meisten Brände werden durch Menschen ausgelöst“, weiß  Andreas Desczka. Natürlichen Ursprungs sind Vorfälle, die beispielsweise durch einen Blitzeinschlag verursacht werden. In einer heißen Periode sei der Boden dann entsprechend trocken. Bei solchen Zuständen kann es auch passieren, dass Fahrzeuge, die am Wegesrand geparkt werden, den Waldboden in Brand stecken. Andere Ursachen seien schlecht gesicherte Lagerfeuer, weggeworfene glimmende Zigarettenstummel, Laub, das verbrannt wird, phosphorhaltige Munitionsreste, die sich entzünden können, oder Brandstiftung.
Andreas Desczka hat auch beruflich mit Bränden zu tun. Seit 1996 ist er bei der Berufsfeuerwehr in Bremen tätig. Mittlerweile ist er stellvertretender Leiter der Leitstelle. In Verbindung mit seiner Tätigkeit als dortiger Pressesprecher war er unter anderem beim Brand auf der Lürssenwerft und dem Großbrand an der Louis-Krages-Straße in Gröpelingen dabei gewesen.
Glücklicherweise sei die Wahrscheinlichkeit für solche Großeinsätze in Schwanewede nicht so hoch, da die Industrie weniger ausgeprägt als in der benachbarten Großstadt sei.


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