„Dynamik hat alle Erwartungen übertroffen“

Neben anderen Themen erfuhren die Ratsmitglieder auf der SItzung Neuigkeiten zu der Flüchtlingssituation in der Gemeinde. FOTO: NAD
Artikel vom: 23.03.2022
Schwanewede - (NAD) Neben der Corona-Lage wurde auf der vergangenen Ratssitzung auch die Flüchtlingssituation in der Gemeinde angesprochen. Diese sei mehr als angespannt, wie Dieter von Bistram, Fachbereichsleitung Ordnung und Soziales, mitteilte. Grund seien nicht nur die Flüchtlinge aus der Ukraine. In den vergangenen Monaten seien immer wieder Menschen, überwiegend aus Kolumbien, Georgien und Afghanistan, in Schwanewede angekommen, um Zuflucht zu suchen. Bei letzteren würde es sich unter anderem um Ortskräfte handeln, die viel im nördlichen Bereich verteilt werden, da es in Hamburg eine Organisation gebe, die Schulen in Afghanistan unterstützt.
Bis zum Donnerstagabend, an dem sich die Ratsmitglieder trafen, hatte die Gemeinde 73 Menschen aus der Ukraine aufgenommen. Diese seien ausschließlich durch private Initiativen nach Schwanewede gekommen. Dieter von Bistram dankte der Bevölkerung. „Wenn man sie braucht, sind die Schwaneweder da“, sagte er. Bürgermeisterin Christina Jantz-Herrmann unterstrich: „Ohne das ehrenamtliche Engagement würde das nicht gehen.“
Zudem berichtete er von einem Bus mit 64 Flüchtlingen aus der Ukraine, der in der Nacht am Kreishaus des Landkreises erwartet wurde. Dort sollten sie von den einzelnen Kommunen abgeholt werden. 17 von ihnen sollten in der Gemeinde Schwanewede in den Ortsteilen Neuenkirchen, Meyenburg sowie Brundorf in privaten Wohnungen unterkommen. Das alles zu organisieren sei eine große Herausforderung, so der Fachbereichsleiter, da man auch erst kurz vorher davon erfahren habe. Allerdings sei der Bus nicht angekommen, berichtete Dieter von Bistram am Montag. Es sei wohl so gewesen, dass der Bustransfer zur Messe Bremen gefahren ist, da die Zieladresse nicht richtig gelesen worden sei. Diese Woche sollen bereits neue Bustransfers den Landkreis erreichen.
Man prüfe derzeit Grundstücke, auf denen die Flüchtlinge beispielsweise in Containern unterkommen könnten, Dorfgemeinschaftshäuser sowie Sporthallen. „Die Dynamik hat alle Erwartungen übertroffen“, sagte Dieter von Bistram im Hinblick auf die vielen flüchtenden Menschen.
Die Registrierung dieser würde viel Zeit in Anspruch nehmen, da sie kein Deutsch und Englisch sprechen könnten. Er und die Bürgermeisterin dankten dem Team aus dem Rathaus. Christina Jantz-Herrmann dankte auch den Vermietern, die den Flüchtlingen eine Wohnung überlassen. „Nur gemeinsam bekommen wir das hin“, sagte sie.
Wer noch Wohnraum zur Verfügung stellen oder helfen möchte, kann sich im Rathaus melden, Telefon 0 42 09/74-0.
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