Der Austausch mit Bürgern ist wichtig

Christina Jantz-Herrmann über ihr erstes Jahr im Amt

Im Dezember 2020 wurde Christina Jantz-Herrmann bei der Stichwahl mit einer Mehrheit von 60,49 Prozent gewählt. FOTO: FR

Artikel vom: 09.02.2022

Region – (NAD) Am 1. Januar 2021 trat  Christina Jantz-Herrmann ihr Amt als Bürgermeisterin von Schwanewede an. Zuvor wurde sie im Dezember 2020 bei der Stichwahl mit 60,49 Prozent der Stimmen zum neuen Oberhaupt der Gemeinde gewählt. Die Euphorie war damals groß, wie sie kurz danach berichtete. Sie freute sich auf die Arbeit und wollte viel vorantreiben. Im Interview berichtet sie, wie ihr das erste Jahr gefallen hat und was sie erreichen konnte.

Das BLV: Wie lief Ihr erstes Jahr?

Christina Jantz-Herrmann: Vermutlich ist das eine Frage, die eventuell eher andere beantworten, beziehungsweise bewerten könnten. Ich denke, ich konnte gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen im Rathaus und auch den politischen Gremien einiges anstoßen und vollenden. So hat beispielsweise der Konversionsprozess einiges an Fahrt aufgenommen. Um unserem Anspruch nach einer familienfreundlichen Gemeinde weiterhin gerecht zu werden, haben wir Kindergartenprojekte abgeschlossen und neue begonnen, wie die Fertigstellung der Wiesenkita in Beckedorf und den geplanten Neubau auf dem ehemaligen OHG-Gelände. Auch im Bereich der Schulen passiert einiges. Der Mensabau an der Grundschule Neuenkirchen wurde kürzlich abgeschlossen. Nun folgen dort in diesem Jahr die Umsetzung des sogenannten Digitalpaktes und weitere Sanierungsmaßnahmen, bevor in den nächsten Jahren auch der weitere Ausbau vorangetrieben wird. An der KGS Waldschule konnten wir nun nach mehreren Versuchen die Ausschreibungen abschließen, so dass dort auch die Arbeiten an der Bühnenaula beginnen. Ebenso nehmen wir die Sanierung und den Ausbau der Grundschule Meyenburg in den Blick. Ein weiteres wichtiges Kapitel stellt die Ausstattung der Schwaneweder Ortsfeuerwehren dar. Ein wichtiger Punkt ist sicherlich der Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Meyenburg. Dinge, die vielleicht weniger mit viel Geld zu tun haben, übersieht man häufig in einer solchen Aufzählung. Besonders in Erinnerung sind mir aber auch die Gespräche mit den Eigentümern der Wohnanlage WohnenPlus geblieben. Hier ist es uns gelungen, die Wohnungen für die Mieterinnen und Mieter weiter zu sichern.
 
Das BLV: Was hat Ihnen besonders gefallen?

Christina Jantz-Herrmann: Besonders gefallen tut mir der Austausch mit den Schwanewederinnen und Schwanewedern zu ihren Fragen, ihren Ideen, ihrer Kritik. Da persönliche Treffen in Präsenz im Moment schwierig sind, versuche ich, den Kontakt über Bürgersprechstunden zu halten. Diese finden an unterschiedlichen Tagen und zu unterschiedlichen Uhrzeiten statt. Auch die Idee einer Abendsprechstunde habe ich gerne aufgegriffen, um für möglichst viele erreichbar zu sein. Zudem gefällt mir die Abwechslung, die die Arbeit mit sich bringt. Im Grunde genommen bewegt mich alles, was vor Ort im Alltag von Bedeutung ist, seien es die Wohnmöglichkeiten, die Kinderbetreuung und die Schulen, seien es aber auch die Arbeitsplätze oder der Klimaschutz.
Das BLV: Was hat Ihnen weniger gut gefallen?

Christina Jantz-Herrmann: Verzichten könnte ich sehr gut auf Corona. Ich glaube, wir alle haben es über und sehnen uns danach, uns ohne Einschränkungen oder Überlegungen zu treffen und „zu leben“.

Das BLV: Welche Herausforderungen kommen noch auf Sie zu?

Christina Jantz-Herrmann: Oh, wenn ich das wüsste. Ich denke, eine Herausforderung, die sicher bleiben wird, ist die Gestaltung des Konversionsprozesses, aber auch der weitere Ausbau an Kinderbetreuungsplätzen und der Ausbau des Ganztagsschulbetriebes an den Grundschulen. Sicher wird es auch weiterhin eine Herausforderung sein, die verschiedenen Interessenlagen miteinander abzustimmen und möglichst zu versöhnen.

Das BLV: Was ist der größte Pluspunkt, den das Amt mit sich bringt und warum?

Christina Jantz-Herrmann: Ich schätze die Abwechslung der Aufgaben und den Kontakt zu Menschen sehr. Ich freue mich zudem, dass ich sowohl meine Ausbildung und meine Berufserfahrung in der Verwaltung als auch meine politische Erfahrung und die Kontakte in die tägliche Arbeit mit einfließen lassen kann.

Das BLV: Wie starten Sie in Ihren Arbeitstag?

Christina Jantz-Herrmann: Eigentlich fange ich direkt früh morgens an, meine E-Mails zu lesen und diese teilweise auch schon zu beantworten. Dann folgt ein Blick in den Kalender, so dass ich die aktuellen Termine direkt vor Augen habe.

Das BLV: Wie entspannen Sie in Ihrer Freizeit?

Christina Jantz-Herrmann: Ich genieße die Zeit mit meiner Familie. Die Kinder bringen mich immer sehr schnell dazu, abzuschalten. Wobei es mich auch nicht stört, auch in diesen Zeiten, zum Beispiel beim Einkaufen, in der Kita oder ähnlichen von Bürgerinnen und Bürgern angesprochen zu werden. Darüber hinaus bin ich sehr gerne an der frischen Luft und bei meinem Islandpferd.


Das BLV: Vielen Dank für das Interview!



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