Im Einsatz besser geschützt
Die neue Schutzkleidung hat auch eine neue Farbe: Sand. FOTO: FR
Artikel vom: 09.01.2022
Schwanewede – (FR) Künftig werden die ehrenamtlichen Brandschützer im Einsatz in sandfarbener Bekleidung erscheinen. Die Neubeschaffung für die etwa 320 Einsatzkräfte ist erforderlich geworden um unter anderem den gestiegenen Anforderungen an Schutz und Hygiene gerecht zu werden. Die Gemeinde stellte für die Umrüstung eine mittlere sechsstellige Summe zur Verfügung.
Feuerwehreinsatzkräfte werden im Einsatzdienst einer Vielzahl an Gefährdungen und gefährlichen Stoffen ausgesetzt. Neben den Gefährdungen durch Brände und Brandfolgeprodukte sowie gefährliche Stoffe im Rahmen von Gefahrguteinsätzen, handelt es sich aber auch um zunehmende Einsätze mit Patientenkontakt hinsichtlich Infektionskrankheiten. Vor allem die Brandeinsätze allerdings bergen ein erhebliches Risiko zur Kontamination von Einsatzkräften mit giftigen, vielfach auch krebserzeugenden sowie erbgut- und fortpflanzungsgefährdenden Stoffen, woraus wiederum ein deutlich gesteigertes Risiko für Krebserkrankungen resultiert. Verschiedene nationale, insbesondere aber internationale, Studien haben diesen Zusammenhang mittlerweile wissenschaftlich untersucht und nachgewiesen. „Ich freue mich daher sehr, unseren ehrenamtlichen Kräften einen zeitgemäßen und optimalen Schutz zur Verfügung stellen zu können“, äußert sich Bürgermeisterin Christina Jantz-Herrmann.
Im Auftrag des Gemeindebrandmeisters Kai Teckentrup begann ein siebenköpfiges Gremium um den Gemeindesicherheitsbeauftragten Marcel Dommaschke vor etwa eineinhalb Jahren mit der Ermittlung und Definition der Anforderungen an eine moderne Schutzkleidung, der Marktsichtung und Bewertung sowie schließlich der Ausschreibung. „Unsere Feuerwehrleute verdienen den bestmöglichen Schutz beim Einsatz für unsere Bürgerinnen und Bürger. Gemeinsam mit Bürgermeisterin, Verwaltung und Politik konnten wir die Ergebnisse der Arbeitsgruppe in die Tat umsetzen. Das ist ein Riesenschritt nach vorn beim Thema Hygiene.“, freut sich auch der Gemeindebrandmeister.
Herausgekommen ist nun eine moderne Schutzkleidung. Das offensichtlichste Merkmal ist der Schwenk auf eine neue Farbe: Sand. Sie soll in Verbindung mit der in den vergangenen Jahren aufgekommenen Diskussion um das Thema „Feuerkrebs“ Verschmutzungen, insbesondere mit Brandfolgeprodukten, schnell erkennbar machen. Selbstverständlich kann die Schutzkleidung aber noch mehr: Unter anderem soll eine eingearbeitete Membran die giftigen Stoffe von der Haut fernhalten. Um dies ganzheitlich zu gewährleisten, wird zeitgleich ein Hygienekonzept eingeführt. In diesem sind Einsatzabläufe zur Hygiene beschrieben und es ist geregelt, wie zukünftig mit verschmutzter und kontaminierter Schutzkleidung umgegangen wird.
Weitere interessante Artikel