„Wir sind mehr“

Die Corona-Regeln sorgen seit langem für Unruhen. SYMBOLFOTO: FR
Artikel vom: 19.01.2022
Schwanewede/Region – (NAD) „Mit der letzten Variante des Coronavirus hat auch die Querdenkerszene den Norden erreicht“, stellt Birgit Wiechmann, Kreisvorstand Die Linke im Landkreis Osterholz und Mitglied Die Linke im Ortsverband Schwanewede, fest. An
den vergangenen Montagen gab es mehrere Demonstrationen gegen die geltenden Corona-Regeln – auch in Schwanewede.
In der Gemeinde trafen sich am 3. Januar rund 20 Teilnehmer. In Ritterhude waren es sogar circa 70 Teilnehmer, von denen 20 wegen Verstoßes gegen das Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung von der Versammlung ausgeschlossen werden mussten (wir berichteten). Eine Woche später, 10. Januar, stellte die Polizei unangemeldeten Veranstaltungen in Schwanewede, Lilienthal und Grasberg mit rund 120 Teilnehmende fest. In Ritterhude wurde eine Veranstaltung mit 40 Teilnehmern angemeldet. Es nahmen darüber hinaus über 100 Menschen an Veranstaltungen gegen die Montagsdemonstrationen teil und 60 Personen sprachen sich gegen die Corona-Maßnahmen aus. Einsatzkräfte hätten vor Ort zum Teil eine angespannte Stimmung festgestellt, erklärte die Polizei.
Auch am vergangenen Montag wurde wieder demonstriert. In Schwanewede zogen rund 50 Kritiker der Corona-Maßnahmen durch den Ortskern, teilte die Polizei mit. Zudem versammelten sich elf Menschen auf dem Marktplatz, um gegen die Veranstaltung der Kritiker zu demonstrieren. In Ritterhude kamen 50 Demonstranten gegen die Corona-Maßnahmen unangemeldet zusamen. Wegen des Verdachts der Beleidigung eines Polizeibeamten wurde ein Strafverfahren gegen eine Frau eingeleitet, wie die Polizei berichtete. 20 Menschen nahmen an einer angemeldeten Versammlung der örtlichen Ratsmitglieder teil, die sich gegen Versammlungen von Kritikern der Corona-Maßnahmen wendete.
„Organisiert werden diese ,Spaziergänge‘ von der Sammlungsbewegung Freie Niedersachsen“, vermutet Birgit Wiechmann, da die Orte und Termine in den Sozialen Medien der Gruppe auftauchen würden und sich die Teilnehmende „in Anlehnung an die Freien Sachsen inzwischen auch hier strategisch so aufgestellt, dass hunderte Demonstrationen von ,selbstbestimmten und eigenverantwortlichen Menschen‘ gleichzeitig stattfinden.“ Bestätigt worden sei das allerdings nicht.
Die Linke im Landkreis möchte gerne ein Zeichen setzen und zeigen: „Wir sind mehr“. Dafür ruft die Fraktion alle demokratischen Kräfte wie Parteien, Organisationen, Kirchen, Einrichtungen und Privatpersonen auf, „sich dieser Ausbreitung faschistischer und antidemokratischer Kräfte entgegen zu stellen“, wie Birgit Wiechmann erklärt.
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