Geduld an Bahnübergängen notwendig

Wie sich unterschiedliche Sicherungstechniken auf die Schließzeiten auswirken

Am Bahnübergang Steindamm kommt es infolge haltender Züge zu teilweise sehr langen Schließzeiten. Foto:nik

Artikel vom: 28.06.2024

Burglesum (NIK) – Vertreter der neuen Bahnnetz-Gesellschaft DB InfraGO waren im Beirat Burglesum eingeladen, um über die Funktion von Bahnübergängen zu informieren und zu erklären, wie die teilweise langen Schließzeiten zustande kommen. Georg Wagner und Sonja Göbbert aus dem Bereich Investitionsplanung und Segmentsteuerung sowie Lea Stühring, die für Stellwerktechnik verantwortlich ist, erläuterten die Technik hinter der Sicherung der Übergänge.

In Bremen gibt es insgesamt 19 Bahnübergänge, einige der Anlagen sind in sehr altem Zustand. Vier davon befinden sich auf dem Streckenabschnitt 1740 zwischen Oslebshausen und Burgdamm.

 Am Bahnübergang würden im Grunde zwei unterschiedliche Sicherheitsphilosophien aus dem Schienen- und Straßenverkehr aufeinandertreffen. Der Triebfahrzeugführer könne seinen Bremsweg nicht einsehen, und müsse sich deshalb auf Signale und Technik sowie vor allem den Fahrdienstleiter verlassen. Durch die Digitalisierung der Stellwerke werde der Vorgang nicht wesentlich schneller, vor allem werde so die Störanfälligkeit reduziert. 

Das Stellwerk in Vegesack funktioniert derzeit noch mit althergebrachter Drahtzugtechnik, soll aber ab 2025 ebenfalls digital gesteuert werden. Bis dahin wird ein weiterer Übergang an der Straße Am Vogelbusch allerdings komplett gesperrt bleiben müssen. Sehr kurze Schließzeiten werden durch eine automatisierte Steuerung mittels Kontakten im Gleis ermöglicht. Das geht aber nur an Streckenabschnitten, wo die Züge nicht vor roten Signalen stehen.

Die maximalen Schließzeiten, wie sie etwa am Steindamm beobachtet werden können, kommen zustande, weil sogenannte „Durchrutschwege“ bremsender Züge an Bahnhöfen berücksichtigt werden müssen. So kann es dann zum Beispiel am Bahnhof Burg vorkommen, dass die Schranken unten sind, ohne dass überhaupt ein Zug die Straße quert. In der subjektiven Wahrnehmung der Autofahrer sei das natürlich ungünstig.

Bahnübergänge seien eher eine Lösung für den ländlichen Raum. Im städtischen Umfeld sind höhenungleiche Kreuzungen, also Brücken und Unterführungen wesentlich sinnvoller und werden auch seit Jahrzehnten bevorzugt. 

Der Gedanke, etwa Unterführungen anstelle der Bahnübergänge einzurichten, wurde auf dieser Strecke bisher verworfen, da allein für die Planfeststellung durchschnittlich zehn Jahre veranschlagt werden müssten. Das heiße aber nicht, dass man das nicht trotzdem versuchen solle. Wie sich ein diskutiertes drittes Gleis auf die Schließzeiten auswirke, sei prognostisch nicht berechenbar. 

Die Kommunen könnten etwa eine Verkehrszählung machen, um zu ermitteln, wie groß der Rückstau auf den jeweiligen Straßen ist.

Der Beirat Burglesum nahm in einem einstimmigen Beschluss die Ausführungen zur Kenntnis und entschied, das Thema im Verkehrsausschuss weiter zu behandeln.


Weitere interessante Artikel

Heimat, vielfältig dargestellt

Burgdamm (as) – „Norddeutsche Landschaften in Öl – Aus Moor, Marsch und Küstenbereich“ ist der Titel der Ausstellung des 2019 verstorbenen Günter Klein, die ...

Drei 50. Jubiläen

Burglesum (as) – Ein insgesamt 150. Jubiläum konnte kürzlich der Ortsverband Burglesum der Freien Demokratischen Partei (FDP) begehen. Zum einen feierte dieser sein 50-jähriges ...

Knoops Park: „Sommer in Lesmona“

St. Magnus – (red) Vom 20. bis 22. Juni findet im Knoops Park das diesjährige dreitägige Musik-Event „Sommer in Lesmona“ mit der Deuschen Kammerphilharmonie Bremen ...

Motivation durch Wertschätzung

Grambke – (as) Zur Jahresausstellung der Design- und Architekturprojekte hatte das Schulzentrum Alwin-Lonke-Straße kürzlich eingeladen. Die Ausstellung erstreckte sich, wie in den ...

„Wiederverwenden statt wegwerfen“

St. Magnus (fr) – Das Motto des Reparaturcafés im Begegnungszentrum St. Magnus, Unter den Linden 24, ist „Wiederverwenden statt wegwerfen“.Die Organisatorin Nalini ...

Ansprechpartner für Burgdammer Bürgerinnen und Bürger

Burgdamm (nik) – Aus seinem Bereitschaftsdienst im Bereich Lesum ist Carsten Hartmann wohl schon einigen Einwohnern bekannt. Der 45-jährige stammt aus Osterholz-Scharmbeck und wohnt in ...

Händler setzen auf Heimatshoppen

Burglesum (as) – Das Heimat-shoppen soll in Burglesum einen höheren Stellenwert bekommen und als zusätzliches Aktionswochenende für die Interessengemeinschaft Einzelhandel und ...

Gremium bleibt bei seinem Beschluss

Burglesum (as) – Der Beirat blieb bei seiner im Juni vergangenen Jahres getroffenen Entscheidung: sechs Freiluftpartys im Abstand von 28 Tagen am Sportparksee Grambke zu erlauben – unter ...

Familienleben in Cartoons

Bremen-Nord (as) – Humorvolle Bilder von Charline Alcantara sind zurzeit in der Sparkasse Lesum, Hindenburgstraße 67/67a ausgestellt. Weitesgehend stammen sie aus ihrem Erleben mit ihrem ...