Osterholz-Scharmbeck – (NAD) „Natürlich ist das Jahr ab Februar von der Corona-Pandemie gezeichnet“, sagte Bürgermeister Torsten Rohde kürzlich im Online-Pressegespräch. Es sei aber auch viel nebenbei passiert. „Die Arbeit wird uns nicht ausgehen“, sagte er auch im Hinblick auf 2021. Ihm zur Seite standen beim virtuellen Gespräch die erste Stadträtin Bettina Preißner und Dezernent Manuel Reichel.
Im März sei der harte Lockdown gekommen, erinnert sich Torsten Rohde zurück. Stück für Stück habe man dann lernen müssen. Ende Mai sei man dann zu einem übergangsprovisorischen Betrieb zurückgekehrt. „Ab dem Sommer haben viele die Situation verdrängt“, mutmaßt der Bürgermeister. Umso mehr hätte der Herbst die Menschen erschüttert. Solche Videokonferenzen seien für Torsten Rohde mittlerweile zum Normalfall geworden. Er würde die Leute aber lieber persönlich sehen, das sei etwas ganz anderes. Corona habe die Arbeitswelt verändert, sagt er. „Ich persönlich vermisse die Menschen“, sagt er. Er sei aber froh, dass es solche technischen Möglichkeiten gebe.
„Wir haben finanzielle Einbußen“, erklärt Torsten Rohde. Im Bereich der Einkommenssteuer seien dies zehn Prozent. Diese gebe es auch bei den Gewerbesteuern, aber nicht in so hohen Zahlen, wie einige Städte damit zu kämpfen hätten. „2020 sind wir aus finanzieller Sicht mit einem blauen Auge davon gekommen.“ Wie es im nächsten Jahr aussehen wird, wisse er nicht. Er könne auch nicht sagen, wie sich die Hilfsprogramme für Kommunen weiterentwickeln.
In der Pandemie-Zeit hat die Stadthalle aufgrund ihrer Größe als Sitzungsort hergehalten. Da sie nun zum Impfzentrum geworden ist, müsse man sich mit anderen Sitzungsorten vertraut machen.
Die Stadt habe auch versucht, ein wenig Weihnachtsstimmung zu schaffen. Die Illuminationen aus dem vergangenen Jahr wurde aufgepeppt und sogar eine begehbare Christbaumkugel aufgestellt. Diese wurde kürzlich durch Vandalismus zerstört. Das betrübe ihn.
„Wir haben in diesem Jahr diverse Projekte angeschoben“, berichtet Torsten Rohde. Eines sei die Turnhalle der IGS Diese soll im ersten Quartal des kommenden Jahres fertig sein. Manuel Reichel berichtet auch von einem effizienten Raumprogramm, an dem man gearbeitet habe. Der Dezernent zählt verschiedene Szenarien auf, wie es dort weitergehen könnte: ein kompletter Neubau, eine Sanierung oder zwei Varianten bei denen je einer der genannten Maßnahmen einen größeren Raum einnimmt als der andere. Zudem gebe es diverse städtebaulichen Sanierungsmaßnahmen, den Verkehrsentwicklungsplan sowie das Verkehrswegekonzept. Die Grundschule Heilshorn wird angegangen, der Raumbedarf entwickelt und die angrenzende Kindertagesstätte erweitert. Die Quartiersarbeit wird ebenfalls noch ein Thema sein. Das ist nur eine Auswahl an den Projekten, die im nächsten Jahr noch anstehen und in diesem teilweise schon begonnen haben.
Bettina Preißner nennt 2020 eine „Zeit des Ausprobierens“. Der Bildungsbereich hätte besonders im Fokus gestanden. Man hätte Hygienekonzepte erstellen und immer gleiche Gruppen ohne Übergänge schaffen müssen und vieles mehr. Man hätte in diesem Jahr im Kita-Bereich neue Plätze schaffen können. Weitere sind für nächstes Jahr geplant. Die Kreisstadt strebt eine Quote von 50 Prozent an, für die ein Platz zur Verfügung steht. Das Ziel sei bis zu 58 Prozent, ergänzte der Bürgermeister.
Die Schulen offen zu halten, sei schwierig gewesen, berichtet Bettina Preißner. Man hätte mit verschiedenen Szenen gearbeitet und ständig neue Vorgaben vom Land erhalten. Im Bereich der Schulen kommt auch in Zukunft Arbeit auf die Stadt zu, wenn es den Rechtsanspruch auf eine Ganztagsbetreuung in den Grundschulen gibt. Bisher sind nur zwei Einrichtungen in Osterholz-Scharmbeck Ganztagsschulen.
Man müsse sich auch im nächsten Jahr auf diverse Wahlen vorbereiten, merkte Torsten Rohde an. Neben der Kommunalwahl am 12. September, wo vier Wahlen stattfinden, wird zwei Wochen später auch der Bundestag gewählt.