Marßel – (AS) „Wir sind wieder WiN-Gebiet!“, hatte Quartierskoordinator Frank Oetjen in seine Einladung zum „Stadtteilforum in Marßel“ geschrieben. „Das heißt, wir können über das Programm ‚Wohnen in Nachbarschaften‘ wieder Projekte im Stadtteil unterstützen, die dafür sorgen, dass Chancen und Möglichkeiten der Menschen hier besser werden und das Leben im Stadtteil auch. Marßel ist schön und gut, aber es soll noch besser werden. Das wird jetzt unsere Aufgabe sein“, führte er weiter aus.
Auf der Sitzung mit zahlreich anwesenden „Local Playern“ fasste er die Ereignisse der jüngsten Zeit kurz zusammen. Unter anderem berichtete er über den Besuch von Bürgermeister Andreas Bovenschulte in Marßel. „Der Bürgermeister hat wohlwollend aufgenommen, dass viele sich im Stadtteil engagieren“, erklärte er und sprach über die „Wunschliste“, die er dem Stadtoberhaupt mitgegeben hat (wir berichteten). Seitens der Wohnungsbauunternehmen Gewoba und Brebau wurde berichtet, dass derzeit Besucher feste Termine vereinbaren müssten. Zum Thema Bebauung des Geländes der Kirche Marßel erklärte Ortsamtsleiter Florian Boehlke, dass weder Gewoba noch Brebau das Gelände entwickelten. Es werde ein paar Jahre dauern, bis gebaut werde, erst einmal müsse ein vorhabenbezogener Bebauungsplan erstellt werden.
Hauptthema des Forums war die Vorstellung der WiN-Anträge, über die an dem Abend entschieden wurde. Marßel hat 75000 Euro WiN-Mittel zur Verfügung. 10000 Euro beantragte die Sportgemeinschaft Marßel, der Gastgeber des Abends. Der Vorstandsvorsitzende Heiko Klaus Klepatz berichtete, dass die Sportgemeinschaft in Pellens Park eine Disc-Golf-Anlage mit 18 Bahnen plane, die von den umliegenden Schulen wie auch von der Bevölkerung genutzt werden könne. Die Gesamtkosten lägen bei rund 32500 Euro, die aus unterschiedlichen Quellen, zum Beispiel auch vom Beirat, zusammenkommen sollen.
„Bildung können wir alleine nicht mehr wuppen“, erklärte Andrea Addicks-Friedrich von der Grundschule Landskronastraße und beantragte 5328 Euro für eine „Lernbegleitung für Kinder mit Unterstützungsbedarf“. Die Schule will mit Alexandra Freitag vom LernRaum Freitag Schülern Nachhilfeunterricht anbieten. So sollen sie einen positiven Zugang zu Bildung bekommen. 1914 Euro beantragte die Musikwerkstatt Bremen für Projekte mit Erst- bis Viertklässlern in der Schule Landskronastraße. Trotz Corona soll vor Weihnachten noch gemeinsam musiziert werden.
Seitens ATiB Bremen – der Moschee – wurden 4740 Euro für ein Filmprojekt für Jugendliche beantragt. Der Titel lautet „Wie gelingt Multi-Kulti und wie wird es beeinflusst?“. Der Film soll nach Fertigstellung öffentlich präsentiert werden. Geräte, die über die WiN-Mittel mitfinanziert werden, würden dann auch für weitere Projekte zur Verfügung stehen.
Von Bewohnern selbst erstellte Mosaik-Platten sollen künftig Wege im Stadtteil zieren. Das Projekt von der Galerie Lichthof Kunstfabrik richtet sich an Jung und Alt. Beantragt wurden 4346 Euro für Material und Honorarkosten. 2795,68 Euro werden für den Spielplatz Landskronastraße benötigt. Alle Anträge wurden im Konsensverfahren einstimmig befürwortet. Insgesamt wurden 29124 Euro beantragt. Es verblieben 45876 Euro, so Frank Oetjen. Weitere Förderungen seien noch angedacht. Rund 6000 Euro seien noch übrig. Wer Projekt-Ideen habe, kann sich bei ihm unter projekt.marssel@web.de melden.
Das nächste WiN-Forum ist für den 4. November in der Aula der Grundschule Landskronastraße geplant.