Neue Wohnsiedlung „Lesumblick“
Für diesen Teich sollen zwei ökologisch möglichst werthaltige Ausgleichsflächen entstehen.Foto: nik
Artikel vom: 03.07.2024
Burglesum (NIK) – Merle Tönsmeyer vom Bauamt Bremen-Nord und Lars Lemke vom Planungsbüro BPW informierten den Beirat Burglesum über die Entwürfe für ein Neubaugebiet in Burgdamm, das unter der Bezeichnung „Lesumblick“ entwickelt wird. Für die Wohnraumschaffung in integrierten Lagen sei man bemüht, Nachverdichtungspotentiale auszunutzen. Aktuell fänden sich dort Leerstand und Autohandel. Man wolle eine Belebung am Burger Bahnhof erreichen. Es handle sich um einen „angebotsbezogenen“ Bebauungsplan, im Unterschied zu vorhabenbezogenen Bebauungsplänen, was flexiblere Anpassungen ermögliche.
Zur Straße hin ist eine geschlossene Bebauung geplant, dahinter werde dann eine „autofreie Welt“ beginnen. Fünf zur Wiese hin aufgefächerte Mehrfamilienhäuser sollen den namensgebenden „Lesumblick“ ermöglichen.Die Gebäude sollen dabei durch eine aufgeschüttete Fläche in Höhe von etwa einem Meter von der Wiesenfläche abgegrenzt werden. Ein Fuß- und Radweg direkt zum Lesumdeich soll diagonal die Wohnsiedlung durchkreuzen. Verkaufsflächen bis 200 Quadratmeter würden straßenseitig zur Verfügung stehen, Tankstellen und Vergnügungsstätten seien dabei nicht gewollt. Die Fassaden sollen in ortstypischem hellrotem Klinker sowie untergeordnet naturfarbenen Holzelementen ausgeführt werden.
Für den etwa 6000 Quadratmeter großen Teich, der in der Vergangenheit unter anderem zur Wollwäsche genutzt wurde, sollen zwei Ausgleichsflächen geschaffen werden, eine davon in den Blocklandwiesen, die andere am nördlichen Rand der beplanten Fläche. Eine Biotoptypenkartierung des Teichs habe Populationen von Brassen und Rotaugen sowie einen vereinzelten Aal festgestellt. Ferner gebe es eine Waldohreule, die auch in der Nähe ihr Nest habe. Der geplante Ausgleichsteich ziele auf Amphibien ab und solle eine flache Uferböschung aufweisen. Der gegenwärtige Teich sei stark verschattet mit steilen Uferböschungen.
Die Gebäudehöhen der Mehrfamilienhäuser würden 20 Meter erreichen, das Parkhaus mit „Mobility Hub“ auch für Fahrräder käme auf 25 Meter. Man habe sich gegen die Umsetzung der zunächst geplanten Tiefgarage entschieden, um das Vorhaben zu beschleunigen und weniger Beton verarbeiten zu müssen. Die Rahmenbedingungen für Bauprojekte seien insgesamt „dramatisch schlechter geworden“, wie Architekt Philipp Romeiser ausführte. Wann genau es mit der Umsetzung losgehe, könne ehrlicherweise nicht gesagt werden. Ulrike Schnaubelt von den Grünen ärgerte sich darüber, dass der Bebauungsplan nicht im Vorfeld der Sitzung zur Verfügung stand und somit nicht genauer studiert werden konnte. So erwirkte sie eine Vertagung des Beschlusses, der nun im Umlaufverfahren erfolgen soll.
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