DiA: Digital im Alter

Werner Müller ist Koordinator der Arbeitsgemeinschaft „DiA“ der Seniorenvertretung Bremen, die Ältere an Tablet und Co. zeitnah heranführen wollen. FOTO: AS
Artikel vom: 19.08.2021
Burglesum – (AS) Während der Lockdowns ist deutlich geworden, wie einsam insbesondere ältere Menschen ohne Kommunikationsmöglichkeiten sein können. Auch die derzeitigen Filialschließungen der Banken dürfte insbesondere Senioren ohne Internetanschluss und digitale Kenntnisse Kopfzerbrechen bereiten.
Der achte Altersbericht „Ältere Menschen und Digitalisierung“ der Bundesregierung beschäftigt sich mit dem Thema und zeigt Lösungen auf.
Eine Arbeitsgemeinschaft der Seniorenvertretung Bremen „Digital im Alter“ (DiA) hat sich der Umsetzung angenommen und will die Generation 60 Plus an Internet und Co. heranführen. Sie hat den Stadtteil Burglesum als Modellregion für das Projekt auserkoren.
Werner Müller ist Koordinator der Arbeitsgemeinschaft und Vertreter des Ausschusses für Soziales, Kultur und Gesundheit des Burglesumer Beirats. Er weiß, ein Drittel der Menschen im Stadtteil gehören zu den Älteren: 32,05 Prozent, 10674 Personen, sind über 60 Jahre alt. Zudem fände sich zwischen Grambke und St. Magnus die Struktur aller – sozialen – Elemente, die Bremen habe.
Beteiligt sind, neben den Seniorenvertretern, auch Sachverständige von Friedehorst, der Jacobs Universtität, Quartiersmanagement und Ortsamt. DiA kooperiert mit dem „Netzwerk Digitalambulanzen“, das eine Umfrage zum Thema in Auftrag gegeben hat. Werner Müller hofft, dass die Auswertung im September zur Verfügung stehen könne. Er habe die Burg-
lesumer Senioreneinrichtungen angeschrieben, berichtet er. Beispielsweise St. Birgitta in Marßel habe eine Gruppe, die am E-Lernen interessiert sei. Er könne sich auch vorstellen, einen Raum bei der SG Marßel als Schulungszimmer für Tabletführerschein, Onlinebanking und Smartphone-Gebrauch einzurichten. Sind die Älteren mit den Geräten vertraut, könnten diese auch für den Gebrauch in den Senioreneinrichtungen, beispielsweise in der Pflege, eingesetzt werden. Zur Finanzierung der zur Schulung benötigten „Tabletkoffer“ würden oder könnten das „Netzwerk Digitalambulanz“, der Burglesumer Beirat, die Quartierskoordinatoren, Banken, Wohnungsbaugesellschaften aber auch Firmen und Privatpersonen mit ins Boot geholt werden. Für die Umsetzung will er unter anderem mit Ober- und Berufsschülern von vor Ort in den Dialog gehen.
„Ich habe große Hoffnung, dass uns da was gelingt“, unterstreicht Werner Müller. Ihm sei es wichtig, dass so bald wie möglich mit den Schulungen begonnen werde – vielleicht schon nach den Ferien.
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